Auch Brandstiftung? Erneuter Brand in der LEG-Siedlung in Garath

Garath · In der Nacht zu Freitag brannte ein Fahrrad in einem Treppenhaus in der LEG-Siedlung an der Kurt-Tucholsky-Straße. Könnte auch das Brandstiftung gewesen sein?

 Die Feuerwehr wurde Freitagfrüh zu einem Einsatz an der Kurt-Tucholsky-Straße gerufen.

Die Feuerwehr wurde Freitagfrüh zu einem Einsatz an der Kurt-Tucholsky-Straße gerufen.

Foto: Patrick Schüller

Viel los ist an diesem Freitagvormittag in der Siedlung der LEG an der Kurt-Tucholsky-Straße nicht, rund fünf Stunden nach dem die Feuerwehr ihren Einsatz mit 43 Kräften beendet hat. Dort war in der Nacht zu Freitag das zweite Mal innerhalb von vier Tagen ein Feuer ausgebrochen, nicht im selben Haus, allerdings in unmittelbarer Nähe.

Während am Dienstagnachmittag Einrichtungsgegenstände in einer leerstehenden Wohnung in Brand geraten waren, dabei aber niemand verletzt wurde, sieht die Bilanz von Einsatz am Freitagfrüh anders aus. Gegen 3.30 Uhr war der Alarm bei der Feuerwehr eingegangen. Bewohner eines Mehrfamlienhauses hatten den Rauchgeruch bemerkt und den Notruf gewählt. Da die Garather Feuerwehrwache gerademal zwei Minuten Fahrzeit von der Siedlung entfernt liegt, waren die Einsatzkräfte wie schon am Dienstag blitzschnell vor Ort.

Sechs Bewohner brachten Feuerwehrleute mit Brandfluchthauben aus dem Gefahrenbereich. Die anderen Hausbewohner hatten sich schon selbst in Sicherheit bringen können. Der Rettungsdienst untersuchte 17 Menschen, einer musste nach einer medizinischen Erstversorgung vor Ort anschließend mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus transportiert werden, teilte die Feuerwehr mit. Das brennende Fahrrad, das sich im Treppenhaus befunden hatte, konnte schnell gelöscht werden. Die Einsatzkräfte kontrollierten acht Wohnungen des Hauses auf Brandrauch, dabei setzten sie auch die Höhenleiter ein und anschließend Hochleistungslüfter, um die Wohnungen von Rauch zu befreien.

 Dienstag hatte es im siebten Stock in einer Wohnung gebrannt.

Dienstag hatte es im siebten Stock in einer Wohnung gebrannt.

Foto: Andrea Röhrig

Wie schon bei dem Feuer am Dienstag hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Laut Polizei wird bei dem ersten Feuer wegen des Verdachtes der fahrlässigen Brandstiftung ermittelt.

Eine Anwohnerin berichtet, dass sie von dem zweiten Feuer nichts mitbekommen habe, wohl aber von dem am Dienstagnachmittag. Sie zeigt auf das Fenster der Wohnung im obersten, dem siebten Stock, in der gebrannt hatte. Auch dort hatten Bewohner schnell reagiert und die Feuerwehr alarmiert. In dem Hochhaus leben 140 Menschen. Deswegen war die Feuerwehr sogar mit noch mehr Ensatzkräften angerückt. Mit den Kräften aus der benachbarten Wache in Garath waren 70 Feuerwehrleute vor Ort, die allerdings nicht alle aktiv werden mussten, da ebenso wie Freitagfrüh das Feuer schnell gelöscht werden konnte. Am Dienstag vermeldete die Feuerwehr keine Verletzten.

Ob sich die Bewohner der Siedlung nun Sorgen machen? „Hier in den Häusern brennt es aber öfter mal“, sagt die Frau. Die LEG hat an alle Hauseingänge neben den Haustüren Zettel geklebt, auf denen aus „aktuellem Anlass“ darauf hingewiesen wird, dass das Abstellen von Kinderwagen in den Allgemeinflächen des Hauses aus brandschutztechnischen Gründen untersagt ist.

Auf ihrer Internetseite vermeldet die LEG für die Häuser an der Kurt-Tucholsky-Straße sechs freie Wohnungen. In Garath besitzt die LEG 1413 Wohneinheiten. Auf Anfrage teilte das Unternehmen mit, dass man wegen der Brände unverzüglich Sofortmaßnahmen eingeleitet habe. Betreut würden die Bestände von Objektbetreuern und Kundenbetreuern vor Ort, die die Objekte regelmäßig begingen, Kontrollen auf Einhaltung der Hausordnung und Verkehrssicherheit im gesetzlich vorgeschriebenen Rahmen durchführten und entsprechend zu intervenieren, sollte es Auffälligkeiten oder Verstöße geben.

„Zudem sensibilisieren wir unsere Mieter bei Bedarf schriftlich wie auch persönlich über wichtige Sachverhalte, wie zum Beispiel den Brandschutz“, heißt es in einer Stellungnahme.

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