Dr. Julia Lederle-Wintgens, stellvertretende Leiterin des Stadtarchivs, stellte gemeinsam mit der Schulleiterin Regine Brochhagen-Klein sowie Schülern der Joseph-Beuys-Gesamtschule jetzt das Projekt im Stadtarchiv Düsseldorf vor.

Das Projekt arbeitete mit der Methode, alte und neue Fotos nebeneinander zu stellen, um Verändertes ebenso wie gleich Gebliebenes sichtbar zu machen. Alle Beteiligten wurden dabei mit vielfältigen Anregungen und Fragestellungen konfrontiert: Die Schüler beschäftigten sich nicht nur intensiv mit der Frage, wo genau und aus welcher Perspektive die historischen Fotos entstanden waren und wie sehr sich der jeweilige Ort seither verändert hat, es stellten sich auch ganz praktische heutige Fragen: Wie archiviert man im digitalen Zeitalter Fotos für eine langfristige Aufbewahrung und welche Rechte müssen bei der Verwendung beachtet werden, wie kann man sie präsentieren und auf einer Karte verorten?

Ein weiterer Effekt: Durch den historischen Vergleich direkt vor Ort und die intensive Auseinandersetzung mit den Veränderungen entwickelten die Schüler einen neuen Blick auf ihre Heimatstadt.

Die Art der Umsetzung des Projekts ist neu: Auf den mit GPS ausgestatteten Tablets waren die jeweiligen historischen Bildvorlagen gespeichert, die die Schüler unterwegs mit Informationen zu den neu aufgenommenen Fotos ergänzten. Die Fördermittel für den Erwerb von Tablets und Kameras wurden durch das Förderprogramm „Archiv und Schule“ des Ministeriums für Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen mit Hilfe des Landschaftsverbandes Rheinland gestellt.

Das Ergebnis dieses Gemeinschaftsprojektes ist ab sofort auf der Homepage des Stadtarchivs unter www.duesseldorf.de/index.php?id=700021225 zu finden: Dort kann man nicht nur alte und neue Fotos nebeneinander bestaunen und vergleichen, sondern dank der Hilfe des Katasteramtes sind die Standorte aller Motive auch auf maps.duesseldorf.de/Stadtarchiv/ gekennzeichnet, so dass man mit einem Klick gezielt nach Bildern zu einer bestimmten Straße oder einem bestimmten Stadtteil suchen kann.

Derzeit ist das Projekt zwar noch auf die Innenstadt beschränkt, aber es ist geplant, dass in den kommenden Jahren weitere engagierte Schulen und Schüler aus anderen Stadtteilen die Karte füllen. Denn das Projekt, bei dessen Konzeption bewusst darauf geachtet wurde, dass es für unterschiedliche Schulformen und Jahrgangsstufen (schon ab der dritten Grundschulklasse) geeignet ist, wird weitergeführt: Interessierte Schulen können das Lernmodul „Bilder von Düsseldorf damals und heute“ ab sofort nutzen.