Neue Stadtbahn : So sieht die Baustelle der U81-Linie am Düsseldorfer Flughafen aus
Düsseldorf Die neue Stadtbahn soll im Jahr 2025 in Betrieb gehen. Wie weit das Projekt aktuell ist und welche offenen Fragen es noch gibt.
Direkt neben dem Maritim-Hotel, an der Flughafenstraße zwischen Parkplatz P25 und P12 liegt sie: eine riesige Baugrube. Wo einst noch (mehr) Autos parkten, entsteht derzeit die unterirdische Bahn-Haltestelle für die neue U81-Linie. Der Bau ist das derzeit wichtigste Verkehrsinfrastrukturprojekt der Stadt Düsseldorf und sollte ursprünglich zur EM 2024 fertiggestellt werden. Einige Umplanungen verzögerten die Bauarbeiten – aktuell hält die Stadt an einer Inbetriebnahme im Sommer 2025 fest. Die neue Linie soll den Flughafen an das bestehende Stadtbahnnetz anschließen und so S-Bahnen und Züge entlasten. Seit 2019 wird im ersten Bauabschnitt gearbeitet, der zwischen dem Freiligrathplatz an der Messe und dem neuen unterirdischen Bahnhof am Flughafen verläuft. In den weiteren drei Bauabschnitten soll die Strecke zunächst im Westen über die Station Merkur Spiel-Arena/Messe Nord in Richtung Neuss, Meerbusch und Krefeld verlängert werden. Nach Osten ist eine Erweiterung über den bestehenden Fernbahnhof bis nach Ratingen geplant. Wie genau die U81 den Rhein überqueren soll, ist noch nicht final entschieden. Möglich ist der Bau einer neuen Brücke oder auch eines Tunnels. Hierzu wurde bereits eine Öffentlichkeitsbeteiligung durchgeführt. Die grobe Trasse soll nun im Zuge einer Vorplanung untersucht werden, dann soll eine Entscheidung fallen.
Im Rahmen von Führungen gewährt die Stadt Einblick in den neuen U-Bahnhof. Der Bahnsteig liegt rund 30 Meter unter der Flughafenstraße, sagt Ingenieur Marcus Brodeßer vom Amt für Brücken-, Tunnel und Stadtbahnbau. Ab der Tunnelmündung im Südwesten geht es schätzungsweise 300 Meter unter der Erde weit in die Station rein. Bereits acht Meter unter der Straße liegt – je nach Rheinpegel – der Wasserspiegel. Heißt: Wer zukünftig unten am Bahngleis steht, hat auf der anderen Seite der schweren Betonwände das Wasser stehen.
Große Bohrgeräte, die häufig beim Bau unterirdischer Haltestellen zum Einsatz kommen, um einen Tunnel zu graben, kam im Fall der U81 übrigens nicht zum Einsatz. Stattdessen wurde die Baugrube von oben gegraben. „Vorher waren an dieser Stelle ein Parkplatz und Straße, es mussten keine Gebäude weichen“, erklärt Brodeßer. Daher sei der Bau von oben möglich und sogar sinnvoll gewesen: Für den Einsatz von großem Gerät hätte erst einmal seitlich vorgegraben werden müssen. „Das hätte sich bei der kurzen Strecke nicht gelohnt.“