Adventskalender Finale für den Adventskalender in der Hofeinfahrt in Oberbilk

Düsseldorf · An den letzten beiden Tagen der Aktion gibt es einen Film über den Boxpapst und einen sehr entspannten Einstieg in den Heiligabend.

 Michael Wenzel ist Autor, Musikexperte und Tai-Chi-Lehrer. Er ist am 24. Dezember um 13 Uhr in Oberbilk zu Gast.

Michael Wenzel ist Autor, Musikexperte und Tai-Chi-Lehrer. Er ist am 24. Dezember um 13 Uhr in Oberbilk zu Gast.

Foto: Norbert Krümmel

Zwischen dem 1. und 24. Dezember öffnet sich  – ähnlich dem Türchen eines Adventskalenders – täglich das Tor einer Hofeinfahrt an der Industriestraße 33 in Düsseldorf-Oberbilk für eine kurze Aktion. Das Programm soll jeden Abend aufs Neue überraschen. Mal amüsant, mal traurig, mal poetisch. Der jeweilige Programmpunkt dauert nicht lang, in der Regel zehn bis 15 Minuten. Der Eintritt zu den Aktionen ist frei.

Nach bereits 22 Aktionen begehen Initatorin Alexandra Wehrmann und ihre Gäste nun das Finale. Am Montag um 18.30 Uhr steht Wilfried Weiser im Mittelpunkt. Er ist ein guter Geschichten-Erzähler. Am liebsten erzählt er Geschichten, in denen er der Held ist. Der starke Mann. Der Unbesiegbare. Dabei ist er schon länger nicht mehr unbesiegbar. 2016 erlitt er einen Schlaganfall. „Von einer Minute auf die andere war ich ein Krüppel“, sagt Weiser, den im Viertel alle als „den Boxpapst“ kennen. Weiser hat sein ganzes Leben in Oberbilk verbracht. Auf der Vulkanstraße. 2017 hat Lars Schütt ihn dort mit seiner Kamera besucht. Entstanden ist ein knapp 15-minütiger Film, in dem der Boxpapst über das Milieu spricht, über Freundschaften, Raubüberfälle, Frauen-Boxen und seinen täglichen Besuch auf dem Friedhof.

Da die letzte Aktion am Dienstag bereits um 13 Uhr beginnt, kündigen wir sie vorsichtshalber auch gleich mit an: Michael Wenzel ist Journalist, Buchautor, Literat und vieles mehr. Im Rahmen von „Für einen Moment. Aktionen in der Einfahrt“ kann man den Düsseldorfer nun in einer für die Öffentlichkeit neuen Rolle erleben: als Tai-Chi-Lehrer. „Tai Chi ist eine Gesundheitsübung mit Wurzeln in der chinesischen Kampfkunst, die ich schon mein halbes Leben praktiziere“, sagt Wenzel. „Ich glaube, es sind jetzt 29 Jahre.“ Im Tai Chi gibt es kein höher, schneller, weiter. Es geht vielmehr darum, sich so wenig und so genau wie möglich zu bewegen. Klingt so, als wäre es genau das Richtige, um runterzukommen vor der großen Heiligabend-Sause.

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