Betrug „Enkeltrick“ gerade so verhindert

Düsseldorf · Ohne die aufmerksame Sparkassen-Mitarbeiterin wäre die alte Dame jetzt um 15 000 Euro ärmer.

Das ist ja gerade noch einmal gut gegangen. Denn eine Angestellte einer Sparkassen-Filiale in Benrath hatte genau den „richtigen Riecher“ und erkannte einen versuchten Enkeltrick, als eine 85-jährige Frau 10 000 Euro abheben wollte. Die Mitarbeiterin verständigte die Polizei, und die Beamten konnten vor Ort schnell klären, dass die Seniorin beinahe Opfer des Enkeltricks geworden wäre. Die Täter waren wohl zwischenzeitlich misstrauisch geworden und hatten das Telefongespräch abgebrochen.

Die Täter begannen das Gespräch mit der alten Dame mit den Worten: „Ihre Tochter hat einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht und sitzt jetzt im Gefängnis. Gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 15 000 Euro kann sie das Gefängnis aber verlassen.“ Die alte Dame war von dem Telefonat so beeindruckt, dass sie tatsächlich zunächst 5000 Euro von einem Konto bei einem anderen Geldinstitut abhob. Anschließend erschien sie in ihrer Filiale an der Hauptstraße in Benrath und wollte weitere 10 000 Euro abheben. Richtigerweise kam die Bankangestellte mit der Seniorin ins Gespräch und erfuhr von der „Geschichte“. Sie verständigte die Polizei. Die Beamten konnten vor Ort neben parallel laufenden Ermittlungen hinsichtlich der Täter die 85-Jährige über den fast vollendeten Trick aufklären.

Die Düsseldorfer Polizei rät weiterhin eindringlich, bei derartigen Anrufen die Polizei zu verständigen und das Gespräch sofort zu beenden. „Solche Gespräche fangen oft mit dem Satz an ’Weißt Du, wer hier ist’?“, erklärt Polizeisprecher Andre Hartwich. „Man sollte auch niemals eine angegebene Rufnummer zurückrufen. Die Anrufe werden meist umgeleitet und man landet bei der falschen Mutter des Enkels.“ Oft ziehen sich solche Anrufe auch über mehrere Tage hin, und wenn man einmal in die rhetorischen Falle dieser Täter gelangt ist, wird es sehr schwer, wieder heraus zu kommen. „Diese Leute sind sehr gut geschult“, sagt Hartwich, der den richtigen Enkeln rät, bei Familienfeiern auf dieses Thema hinzuweisen. Außerdem empfiehlt er eine Internetseite, auf der alle gängigen Tricks erklärt sind.

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