Tierliebe Eine „Rabenmutter“ voller Hingabe

Düsseldorf · Karina Zazalowski fand den verletzten Jungvogel in Benrath.

 Karina Zazalowski hat einen kleinen Raben gerettet.

Karina Zazalowski hat einen kleinen Raben gerettet.

Foto: Karina Zazalowski

Die Entdeckung machte Karina Zazalowski am Donnerstag vor Pfingsten. Und seitdem bestimmt diese auch ihren Tagesablauf. Denn die 41-Jährige fand im Gebüsch an der Paulsmühle/Ecke Telleringstraße einen kleinen Raben. „Vielleicht ist er durch die Erschütterungen bei den benachbarten Bauarbeiten aus dem Nest gefallen“, vermutet die Frau, die in Benrath auch gleich in der Nachbarschaft wohnt.

Zazalowski rief nach ihrem Fund beim Tiernotruf an. Es sei auch jemand zu ihr und dem kleinen Raben gekommen. Doch man habe ihr gesagt, der Rabe hätte beide Beine gebrochen. Eine Betreuung sei zu aufwendig, man könne den Rabennachwuchs nur einschläfern.

Doch davon wollte Karina Zazalowski nichts wissen. Entschlossen nahm sie das verletzte Tier und brachte es, in Zeitungspapier gewickelt, zu einer Tierärztin. Diese habe den kleinen Raben dann geröngt, eine Stuhl- und Speichelprobe genommen, versorgt und ihm Medikamente gegeben. 80 Euro hat die Benratherin für den Arztbesuch bezahlt.

Seitdem kümmert sich sich um das zunächst hilflose Wesen, hat ihm auf ihrem Balkon ein Ersatznest gebaut. Und hat viel über Raben gelesen. Sie füttert ihn mit Mäusen und Hühnerherzen. „Er soll bald wieder frei sein“, sagt die tierliebe Frau.

Deshalb verbringt sie mit dem Vogel auch viel Zeit draußen im Garten, im Hof und natürlich unter dem Baum, an dem sie ihn gefunden hat. Die Rabeneltern würden sie genau beobachten, aber nicht angreifen, schildert sie die Situation.

Und im Gespräch mit der WZ krächzt der Rabe im Hintergrund. „Er wird immer quirliger“, sagt seine Retterin. „Wenn ich auf dem Boden sitze, macht er kleine Flugversuche und landet schon auf meinen Schultern.“ Karina Zazalowski ist glücklich, dass sie aktuell viel Zeit hat, das Tier zu pflegen. Sie ist sehr zuversichtlich, dass sie ihn in einer guten Woche auswildern kann und sich die Rabeneltern dann wieder um ihren Nachwuchs kümmern.

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