Düsseldorfer Gastronom betroffen E-Bike-Unfall: Gastronom wird auf dem Gehweg angefahren

Düsseldorf · Vito Antonio Leuzzi von der Pizzeria Bella Ciao war auf dem Bürgersteig angefahren worden und wundert sich, dass er jetzt als Beschuldigter gilt.

 Luisa und Vito Antonio Leuzzi führen das Bella Ciao an der Birkenstraße seit mehr als 30 Jahren.

Luisa und Vito Antonio Leuzzi führen das Bella Ciao an der Birkenstraße seit mehr als 30 Jahren.

Foto: Uwe-Jens Ruhnau

Seit 1988 gibt es das Restaurant Bella Ciao auf der Birkenstraße, aber so viel Ärger mit Zweiradfahrern wie in den letzten beiden Jahren haben Luisa und Vito Antonio Leuzzi noch nicht erlebt. Die elektrischen Tretroller hält der 58-Jährige für die schlimmste Plage im städtischen Verkehr, die Nutzer fahren oft auf den Bürgersteigen und meist bleiben die E-Scooter dort auch stehen oder schlimmer, liegen. Wirklich Ärger hatte der Italiener jetzt aber mit einem zirka 16-jährigen E-Bike-Fahrer, der ihn auf dem Bürgersteig angefahren hat – und ihn obendrein beschuldigte, als Leuzzis Sohn die Polizei rief und diese die Aussagen aufnahm. Die führt ihn jetzt offiziell als Beschuldigten und hat ihn zur Stellungnahme aufgefordert. „Ich habe einen Anwalt eingeschaltet“, sagt der Gastronom.

Der Vorfall ereignete sich am 23. Juni. An diesem Tag fiel der Radfahrer bereits am Mittag auf, Leuzzi und sein Nachbar von der Wäscherei erschreckten sich, als der E-Biker über den schmalen Bürgersteig zischte. „Der fuhr mit einem Affenzahn und ich rief ihm hinterher, er solle langsamer fahren“, sagt Jürgen Ridder. Der junge Mann habe etwas zurückgerufen, was andere laut Ridder als Bedrohung aufgefasst hätten, ihm sei es weitgehend egal gewesen.

Zeugenaussage soll Vorwurf
der Körperverletzung entkräften

Am Abend um kurz vor 19 Uhr ging es dann nicht so glimpflich ab. Der E-Biker-Fahrer kam diesmal in Gegenrichtung über den Bürgersteig gefahren. Leuzzi saß mit einem Gast auf der Terrasse, als er aufstand und ins Restaurant gehen wollte. Der Radfahrer fuhr ihn an, der Wirt erlitt eine Prellung und Schürfwunden an der Brust – was er aber im Schock zunächst nicht bemerkte. Er habe noch nach hinten springen wollen, dabei habe er die Arme hochgerissen, woraufhin der Radler gestürzt sei. Deswegen werfe ihm die Polizei nun fahrlässige Körperverletzung vor. Er benennt nun den Gast als Zeugen, auch Nachbar Ridder soll eine Aussage zum Radfahrer machen 

Tatsächlich gibt es vom Radfahrer, dessen Identität geheim bleibt, eine abweichende Schilderung des Vorgangs. Er soll sogar gesagt haben, er sei nur mit 21 km/h über den Bordstein gefahren. Die Polizei führt auch ihn als Beschuldigten. Jetzt müssen die widerstreitenden Aussagen in der Ermittlungsarbeit überprüft werden.

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