Ein Stück Heimat in Düsseldorf : „Heimatlieder“ in der Tonhalle
Düsseldorf Samira Memarzadeh bricht eine Lanze für die Heimatmusik, die hierzulande oft im Verdacht volkstümelnder Spießigkeit steht. Sie hat ein Konzert organisiert, bei dem Musiker aus vielen Nationen die Klänge ihrer Heimat feiern.
Heimatlieder – ein Begriff, der nicht nur positiv besetzt ist. Da schwingt etwas mit von Spießigkeit, von Volkstümelei. Zu Unrecht, sagt die Harfenistin und Musikvermittlerin Samira Memarzadeh. Ganz bewusst trägt daher ein Konzert am kommenden Sonntag in der Tonhalle genau diesen Titel: „Heimatlieder“. Denn über allem steht die Erkenntnis: „Heimat ist da, wo meine Musik erklingt.“
Angekündigt wird ein bunter, vielfältiger und spannender Abend, bei dem 15 Musiker aus vielen Nationen die Klänge ihrer Heimat feiern. Samira Memarzadeh hat ihn konzipiert. Ihre Inspiration? „Ich arbeite viel mit Musikern aus anderen kulturellen Kontexten. Oft wunderten sie sich, warum in Deutschland so wenig Volkslieder gesungen werden. Ich fand das auch schade, zumal es mich persönlich betrifft.“ Ihr Vater ist Iraner, ihre Mutter Deutsche. Wurde sie nach ihrer Heimat gefragt, fiel ihr die Antwort schwer. Sie wusste es ja selber nicht, wollte und konnte das gar nicht aufschlüsseln.
Beim Konzept des Programms schöpfte sie aus ihrem eigenen und dem Netzwerk der Tonhalle. „Die unterschiedlichen Musiker und Gruppen, die wir eingeladen haben, lassen uns aus anderer Perspektive auf das Wort Heimat sehen“, sagt Samira Memarzadeh. „Das ist ein unheimlicher Reichtum, ein Geschenk. Am schönsten aber ist, dass alle Künstler eine gemeinsame Heimat haben – hier in Düsseldorf.“