Heinrich-Heine-Universität Bürger-Uni: Wenn Forschung auf Alltag trifft

Düsseldorf · Die Heinrich-Heine-Universität will mit Veranstaltungen, die für alle offen sind, Interesse für ihre Forschungsarbeit wecken.

 Mit der Veranstaltung zum Thema „Demenzforschung in Düsseldorf“ hat die Bürger-Uni großes Interesse geweckt. Die Vorträge mit anschließender Diskussion im Haus der Universität waren komplett ausgebucht.

Mit der Veranstaltung zum Thema „Demenzforschung in Düsseldorf“ hat die Bürger-Uni großes Interesse geweckt. Die Vorträge mit anschließender Diskussion im Haus der Universität waren komplett ausgebucht.

Foto: ja/Hötzendorfer

Das Thema „Demenzforschung in Düsseldorf“ spricht offenbar viele Menschen an. Der Vortragsraum im Haus der Universität war am Dienstagabend bis auf den letzten Platz besetzt. Es ist eine der ersten Veranstaltungen im Rahmen der von der Heinrich-Heine-Universität (HHU) mit dem Wintersemester 2019/2020 ins Leben gerufenen „Bürger-Uni“, und das Angebot kommt beim Publikum gut an.

Forschung trifft auf Alltag, auf Menschen, die sich informieren möchten über Studienergebnisse und die Arbeitsweise der Wissenschaftler. In kurzen Vorträgen bekommen die Zuschauer einen Einblick in Frühdiagnostik, Behandlung, Ursachen und Prävention oder Technologien, die Menschen mit Demenz und deren Angehörigen das Leben leichter machen können.

Dabei geben sich die Wissenschaftler bürgernah mit einer Darstellung der Bedürfnisse in den verschiedenen Stadtteilen. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Die Beteiligung ist hoch. Die Fragen sind oft ebenso interessant wie die Antworten der Forschenden.

Die Idee zur Bürger-Uni wurde
im Jahr 2016 geboren

Initiiert wurde die „Bürger-Uni“ durch HHU-Rektorin Anja Steinbeck 2016. Im vergangenen Jahr stand dann die Strategie für die Umsetzung des Projekts und eine Stabsstelle wurde eingerichtet, die zukünftig Formate entwickeln und das jeweilige Semester-Programm zusammenstellen wird.

„Dadurch, dass wir ja bereits viele Angebote von Seiten der HHU für Nicht-Studierende haben, war das Programm der „Bürger-Uni“ für das Winter-Semester 2019/2020 der nächste logische Schritt“, erklärt Marcel Solar, Leiter der Stabstelle Bürgeruniversität. „Da das Angebot fest implementiert werden soll, können wir natürlich ganz anders planen“, freut sich Marcel Solar, der schon viele Ideen für weitere Formate im Rahmen der Bürger-Uni hat. „Denkbar ist vieles. Wir möchten sehr gern neue Zielgruppen erschließen“, bringt der 35-Jährige die Motivation auf den Punkt, Themen zu finden, die zwar die Lehr- und Forschungsbereiche der HHU abbilden, aber gleichzeitig auch aktuell und interessant genug sind, um die Menschen in der Stadt zu erreichen.

Im Blick haben die Verantwortlichen besonders Schüler und Menschen, die noch mitten im Berufsleben stehen. Denn: „Wir haben sehr viele ältere Gasthörer und regelmäßige Teilnehmer an den HHU-Angeboten, die für Bürger offen sind“, resümiert Solar. Denkbar sei für ihn da vieles. Beispielsweise kleine Veranstaltungen während der Mittagspause in Locations, die nahe dem Arbeitsplatz gelegen sind, etwa im Medienhafen. Auch eine Kinderbetreuung sei im Gespräch.

Mit dem ersten Programm für das Wintersemester wolle man sich ausprobieren, erklärt Solar. Testen, wie die Themen ankommen, Feedbacks und Kritikpunkte sammeln, um sie in die Planung des Programms für das Sommersemester mit einfließen zu lassen.

Ein wichtiger Aspekt sei dabei die Vermittlung. Schließlich sollen ja Menschen angesprochen werden, die aus verschiedensten Gründen nicht mit Fachtermini vertraut sind und vor dem Akademikersprech, der im Studium zum üblichen Ton gehört, eher zurückschrecken, weil sie annehmen, den Inhalten nicht folgen zu können. „Das wollen wir natürlich vermeiden“, stellt Marcel Solar klar. Für die Veranstaltung zum Thema „Demenz“ ist es den Forschern jedenfalls schon gelungen.

Beim Stichwort der geplanten Aktualität ist die Bürger-Uni bereits jetzt schon am Puls der Zeit, etwa mit einer Ringvorlesung zum Klimawandel, einem Vortrag zum Einfluss von künstlicher Intelligenz in den Lebenswissenschaften oder zum Thema das Echte vom Fake zu unterscheiden.

Der Brexit ist Thema
am 26. November

Aufgegliedert ist das Programm in vier Schwerpunktbereiche: Geschichte und Gesellschaft, Gesundheit und Medizin, Naturwissenschaft und Mathematik, sowie Wirtschaft und Recht. Die Veranstaltungen finden entweder auf dem Campus, im Haus der Universität am Schadowplatz oder an ausgewählten Orten in der Stadt statt. Zusätzlich soll sich die Bürger-Uni viermal im Jahr mit einem aktuellen Thema befassen. Den Auftakt dieser Reihe wird eine Podiumsdiskussion zum Stand und den Auswirkungen des Brexit am 26. November im Haus der Universität sein (Beginn: 19.30 Uhr), die im Programm noch nicht angekündigt ist. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Veranstaltungen kostenlos. Infos zum Angebot der Bürger-Uni und das Winter-Semester-Programm zum download gibt es unter

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