Bildung in der Landeshauptstadt Politik debattiert über Gymnasien-Klassenzüge

Düsseldorf · An den Gymnasien wird es im kommenden Schuljahr eng. Einmalig eingerichtete Zusatzklassen sorgen vorübergehend für Entlastung. Über den Wegfall von 2,5 Zügen am nicht umgesetzten Gymnasium an der Weberstraße wird deshalb kontrovers diskutiert.

Über die Zahl der Eingangsklassen an den Gymnasien wird auch nach Abschluss des Anmeldeverfahrens kontrovers diskutiert. Anlass sind 2,5 Klassenzüge, die durch den Verzicht auf ein Gymnasium an der Weberstraße entfallen. So versuchten die Sozialdemokraten im letzten Schulausschuss eine Kompensation für diese Züge durchzusetzen. „Bis es den am Heinzelmännchenweg geplanten neuen Gymnasial-Standort gibt, wird es noch Jahre dauern, wir benötigen aber jeden Zug“, sagt SPD-Ratsfrau Elke Fobbe.

Tatsächlich erreichte die Nachfrage in diesem Jahr mit mehr als 2500 Viertklässlern (rund 55 Prozent Übergangsquote), die sich an einem Gymnasium angemeldet hatten, einen neuen Höhepunkt. Um diese Nachfrage überhaupt befriedigen zu können, hatte das Amt für Schule und Bildung kurzfristig an drei Standorten für das kommende Schuljahr jeweils eine weitere zusätzliche Eingangsklasse beantragt. „Das bedeutet nicht, dass die Zügigkeit, also die Zahl der Eingangsklassen in der fünften Jahrgangsstufe, dort auf Dauer erhöht wird“, sagt Dagmar Wandt, Leiterin des Amtes für Schule und Bildung. Für Entlastung würden außerdem schon bald der Start des Gymnasiums Bernburger Straße in Eller und ein weiterer Zug am Comenius-Gymnasium in Oberkassel sorgen.

Zu einer anderen Einschätzung als die Sozialdemokraten kommen die Grünen. Die rasche Einrichtung von Zusatzklassen habe das Problem für das kommende Schuljahr immerhin gelöst, betont Frederik Hartmann. Die dauerhafte Einrichtung neuer Züge setze dagegen einen längeren Planungsverlauf voraus und ziehe oft auch bauliche Maßnahmen nach sich. „Eine solche Entscheidung müssen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht treffen“, meint Hartmann. Ähnlich schätzt das CDU-Schulexperte Peter Labouvie ein: „Wir sollten die Anpassung des Schulentwicklungsplans in den kommenden Monaten abwarten und dann neu bewerten, ob wir Zügigkeiten dauerhaft erhöhen müssen.“ Fobbe fordert dagegen eine andere Strategie. „Wir können nicht von Jahr zu Jahr mit der einmaligen Einrichtung von Zusatzklassen die Situation retten“, sagt sie. So wie sie den bisherigen Schulentwicklungsplan verstehe, sei die Bernburger Straße in den dort erwähnten 88 Zügen für die Gymanasien bereits eingerechnet. „Und ohne den Heinzelmännchenweg komme ich nur auf 84 Züge, wir brauchen also die 2,5 weggefallenen Züge.“ Vorerst bleibt dieser Wunsch aber unerfüllt. Denn im Ausschuss hatte eine knappe Mehrheit einen modifizierten Antrag zum Thema abgelehnt.