Karneval in Düsseldorf Renate Immich sagt leise Servus

Düsseldorf · 17 Jahre hat die 65-Jährige die Geschäftsstelle des CC geleitet

 Renate Immich (r.) geht in den Ruhestand. Steffi Wohlthat (l.) und Claudia Monreal übernehmen ihren Job.

Renate Immich (r.) geht in den Ruhestand. Steffi Wohlthat (l.) und Claudia Monreal übernehmen ihren Job.

Foto: Andreas Krüger

17 Jahre war Renate Immich eine feste Instanz im Düsseldorfer Karnevals. Am 1. Mai 2003 hat sie das Zepter in der Geschäftsstelle des Comitee Carnevals an der Zollstraße übernommen. Nächste Woche Donnerstag ist Schluss, dann geht sie in den Ruhestand. Und in der nächsten Session wird die 65-Jährige vielleicht etwas tun, was sie bisher noch nie gemacht hat – Privat eine Karnevalsveranstaltung besuchen. „Ich kann mit Karneval eigentlich nichts anfangen. Bevor ich auf eine Veranstaltung gehe zähle ich lieber im Keller Kohlebriketts. Aber wenn ich im Ruhestand bin, dann mache ich mal eventuell eine Ausnahme und gehe zur Ehrengarde“, sagt die gebürtige Krefelderin. Einige würden sie vielleicht auch als Hausdrachen bezeichnen, aber das macht ihr nichts aus. „In diesem Job muss man sich auch durchsetzen können.“ Der damalige Geschäftsführer Jürgen Rieck hat Immich zum CC geholt, nachdem sie zuvor viele Jahre in seiner Spedition gearbeitet hatte. „Von da an war ich die linke und die rechte Hand des Teufels“, sagt sie scherzend über ihren damaligen strengen Chef. Drei Geschäftsführer hat sie erlebt. Nach Rieck, „der alles am liebsten selber machen wollte, der austeilen, aber auch einstecken konnte“, kam Christoph Joußen: „Ein lieber Mensch.“ Und über Hans-Jürgen Tüllmann sagt sie: „Er hat viele Ideen, aber manchmal versucht er auf drei Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen. Da muss man ihn dann ein wenig bremsen.“ Fünf Präsidenten haben, unter der Regentschaft von Immich munkelt man, in ihrer Zeit das CC geführt. Günther Pagalies, „den hab ich fast nie gesehen, weil er meist von seiner Firma aus gearbeitet hat“, Peter König „er hat mir den größten Blumenstrauß meines Lebens geschenkt“, Engelbert Oxenfort „manchmal auch ein streitbarer Präsident“, Josef Hinkel „der ging über Tische und Bänke, eine richtige Rampensau“ und Michael Laumen, „ein ruhiger Vertreter, lässt sich aber nicht die Butter vom Brot nehmen.“

In Aurich/Ostfriesland, inzwischen Hauptwohnsitz der Familie zu der auch zwei Söhne und vier Enkelkinder gehören, wird sie sich zukünftig ihren Hobbys wie Lesen, Umräumen, ihren vier Katzen und dem Motorradfahren widmen. Vor kurzem hat sie zwar ihre Suzuki 1400 Intruder verkauft, aber bald soll eine neue Maschine her. Eine Abschiedsparty wird es wegen der Corona-Pandemie nicht geben. Aber das ist sowieso nicht ihr Ding. „Das CC ist gut aufgestellt und mit Steffi Wohlthat und Claudia Monreal gibt es tolle Nachfolgerinnen.“

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