Schule Stadt Düsseldorf plant neue Gymnasien in Eller und Friedrichstadt

Düsseldorf · Neue Schulentwicklungsplanung sieht die Umwandlung von zwei Hauptschul- zu Gymnasial-Standorten vor. Gesucht wird noch eine neue Gesamtschule.

Die Hauptstraße Weberstraße soll zur Redinghovenstraße umziehen.

Die Hauptstraße Weberstraße soll zur Redinghovenstraße umziehen.

Foto: Lepke, Sergej (SL)

Angesichts weiter steigender Schülerzahlen vor allem an den weiterführenden Schulen plant die Stadt Düsseldorf jetzt die Einrichtung von zwei weiteren neuen Gymnasien — jeweils an bisherigen Hauptschulstandorten. Sie sollen an der Bernburger Straße und der Weberstraße entstehen. Das geht aus der neuen Schulentwicklungsplanung 2018 bis 2024 hervor, die Schuldezernent Burkhard Hintzsche am Dienstag dem Schulausschuss vorlegt.

An der Bernburger Straße soll die Hauptschule verlagert werden zur Vennhauser Allee, wo auch schon die Alfred-Herrhausen-Förderschule untergebracht ist. Dann muss das Schulgelände an der Bernburger Straße für ein drei- bis vierzügiges Gymnasium ausgebaut werden.

Die Hauptschule Weberstraße zieht um zur Redinghovenstraße, wo auf dem Sportplatz des Geschwister-Scholl-Gymnasiums ein Neubau entstehen soll. Am erweiterten Standort Weberstraße wiederum zieht dann ein neues Gymnasium ein. Neben diesen beiden neuen Gymnasien plant die Stadt aktuell bereits einen großen Neubau an der Völklinger Straße, in den das Luisengymnasium (von der Bastionstraße) umzieht. In Flingern ist am Heinzelmännchenweg ein Neubau vorgesehen, dort kann der Betrieb aber frühestens 2024 beginnen.

Schwer tut sich die Stadt mit dem dringend benötigten neuen Standort für eine Gesamtschule. Der in Kaiserswerth wird auf absehbare Zeit nicht zu realisieren sein, deshalb wird jetzt im Linksrheinischen gesucht. Als Übergangslösung soll die Joseph-Beuys-Gesamtschule an der Siegburger Straße um zwei Züge erweitert werden.

Mehr Klassenzüge: Einige Schulen fürchten „Platzangst“

Noch mehr neue Schulplätze als durch Neu-oder Umbauten entstehen aber mit der Einrichtung von weiteren Klassenzügen an den bestehenden Schulen. Relativ moderat sieht es an den Grundschulen aus, denn im Primarbereich rechnet die Stadt ab 2023 mit einer leicht sinkenden Schülerzahl. Neue Züge über die bisher bekannten Maßnahmen sollen nur an den Grundschulen Lennéstraße (per Erweiterungsbau), Kronprinzen- und Konkordiastraße eingerichtet werden. An den Hauptschulen gehen die ohnehin extrem niedrigen Anmeldezahlen laut der Prognose weiter zurück, dennoch soll wegen der „Rückläufer“ von Real- oder Gesamtschulen erst einmal kein Standort komplett aufgelöst werden.

Eng wird es dagegen an einigen Gesamtschulen und Gymnasien, an denen der rechnerische Bedarf die Kapazitäten zum Teil weit übersteigt. Bei der „prognostizierten Zügigkeit“ in den Klassenstufen dürfte so manchen Schulleiter das nackte Grausen erfassen. Danach soll das altehrwürdige, aber räumlich limitierte Görres-Gynasium an der Kö in den nächsten Jahren fünfzügig laufen. Am Humboldt-, Geschwister-Scholl-, Cecilien- oder Poth-Gymnasium in Gerresheim werden gar sechs Parallelklassen aufgeführt, dabei ächzt die Infrastruktur  alle genannten Schulen schon jetzt unter der wachsenden Schülerzahl. Und: Die bereits faktisch in Klasse 5 erfolgte Umstellung von G8 auf G9 ist in all diesen Rechnungen noch gar nicht eingepreist, denn tatsächlich wird sie erst 2026 mit einer 13. Jahrgangstufe wirksam. Allerdings werden solche Prognosen auch bisher meist nicht durchgesetzt. Das Lessing-Gymnasium als NRW-Sportschule zum Beispiel darf sich noch immer den „Luxus“ erlauben, nur dreizügig zu fahren. Erst zum Schuljahr 2020/21 kommt ein vierter Zug dazu.

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