Bezirkssportanlage Koblenzer Straße Das Millionen-Projekt

Garath. · Noch gibt es keinen konkreten Zeitplan für den Ausbau der Garather Sportanlage. Als erstes soll der Kunstrasen neu gemacht werden.

 Der GSV-Vorsitzende Peter Heinen und Hauptsportwart Oliver Strohfeld (v.l.) bei der Inspektion der bisherigen Rasenfläche.

Der GSV-Vorsitzende Peter Heinen und Hauptsportwart Oliver Strohfeld (v.l.) bei der Inspektion der bisherigen Rasenfläche.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Die Bezirkssportanlage an der Koblenzer Straße gehört zu den weitläufigsten Sportflächen der Landeshauptstadt. Betreut, genutzt und gepflegt wird sie vor allem vom Verein Garather SV und seiner Fußballabteilung. Das rund neun Hektar große Areal umfasst nicht nur verschiedene Fußballfelder und angrenzende Tennisplätze sowie eine Sporthalle – es verfügt auch über viel nicht sportlich genutzte Fläche. Neben den nötigen Einrichtungen wie Umkleiden und Vereinsheim sind das vor allem Wege und Grünstreifen. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern, denn die Stadt Düsseldorf plant, an der Koblenzer Straße eine moderne Anlage für den Düsseldorfer Vereins- und Breitensport zu errichten.

18 Millionen Euro – viele der Lokalpolitiker des Stadtbezirks 10 waren überrascht über die Summe, die die Stadt in die Garather Sportanlage investieren will. Der Anstoß für den Ausbau der Bezirkssportanlage kam von vom Garather SV und den Footballern der Düsseldorf Panther. Letztere waren auf der Suche nach einer sportlichen Heimat, der GSV regte eine Koexistenz der beiden Vereine auf der Anlage an. Die Panther müssen bisher Trainings und Ligaspiele auf verschiedenen Sportplätzen abhalten – ein hoher Organisationsaufwand für alle Beteiligten. Die Stadt beschloss jedoch, einen Schritt weiter zu gehen. Das weitläufige Areal an der Koblenzer Straße könne besser genutzt werden. Hier sollen neue Anlagen entstehen, die nicht nur Fußball- und Footballfelder umfassen, sondern auch Infrastruktur für den Schulsport und die Bundesjugendspiele bietet und den Bürgern der Stadt für körperliche Ertüchtigung offen steht, etwa in Form von Laufstrecken oder einer Skate-Anlage.

Möglich ist eine Umsetzung dieser Idee nur, wenn Fördermittel aus dem Topf des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung fließen. Eigentlich sollte Ende September der Förderantrag gestellt werden, dies verzögert sich jedoch, die Unterlagen sollen frühestens im Herbst 2021 eingereicht werden. Auch der Beginn der Arbeiten verschieben sich dadurch nach hinten, vor 2022 wird es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht losgehen.

Bei dieser Art von Finanzierung durch EU-Mittel ist vorzeitiger Baubeginn ausgeschlossen – die Förderung wird nicht gewährt, wenn bereits mit der Umsetzung des Projekts begonnen wurde. Das bedeutete bisher auch: Investitionsstopp auf der Anlage, worunter besonders die Fußballer des GSV zu leiden hatten. Vor allem deren großes Kunstrasenfeld braucht dringend eine Aufbereitung. „Das ist eines der ersten Kunstrasenfelder der Stadt, und das einzige, das bisher nicht neu gemacht wurde“, sagt der Vereinsvorsitzende Peter Heinen. Gerade in den Strafräumen wurde der Belag bisher nur geflickt, das Ergebnis sind unterschiedliche Rasenarten mit verschiedenen Höhen und Laufeigenschaften – was in der Hitze eines Fußballspiels zu Stürzen und Verletzungen führen kann. Aufgrund der aktuellen Planungen für die Umgestaltung der gesamten Sportanlage war bisher eine Erneuerung nicht zweckmäßig, da nicht klar war, ob in dieser Ecke der Anlage überhaupt ein Kunstrasenfeld vorgesehen sein wird.

Auch, wenn die Planungen der Stadt für das neue Gesicht der Sportanlage noch nicht abgeschlossen sind, so steht doch fest, dass der Kunstrasenplatz an alter Stelle verbleiben soll. Die zuständigen Politiker der Bezirksvertretung 10 haben in ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag ihr Okay gegeben. Der gesamte Kunstrasen wird ersetzt, die Arbeiten werden vermutlich rund vier Wochen dauern um im Herbst 2021 stattfinden. Kritik gab es lediglich von Linken-Politikerin Angelika Kraft-Dlangamandla, sie verwies auf die Umweltbelastung durch Kunstrasen.

Die Pflege von Kunstrasen
ist laut Verein leichter

Peter Heinen betont jedoch, dass die meisten Fußballer diesen Belag einem Platz mit echtem Gras vorziehen – vor allem, weil ein künstlicher Untergrund auch bei den meisten Gegnern in Gebrauch ist und so eine entsprechende Spielweise geübt werden kann. Aus Sicht des Vereins ist die Pflege von Kunstrasen zudem leichter. Die Kosten betragen nach aktueller Schätzung 190 000 Euro. Die Maßnahme ist in der Jahresplanung 2021 für die Sanierung von Kunstrasenplätzen enthalten, die der Sportausschuss im September beschlossen hat.

Für den Garather SV bedeutet das eine weitere Saison auf dem Flickenteppich, aber immerhin gibt es danach ein neues Spielfeld. Der Verein freut sich auf die neue Anlage und die Kooperation mit den Panthern. „So kann beispielsweise unser Vereinsheim doppelt so lange geöffnet werden, weil wir uns die Bürozeiten teilen“, sagt Heinen. Auch zwei Platzwarte können sich dann mit der aufwändigen Pflege der großen Anlage abwechseln – dies könnte auch helfen, den Vandalismus zu bekämpfen, mit dem die offene Bezirkssportanlage immer wieder zu kämpfen hat. Der GSV-Vorsitzende wartet nun auf weitere Details zum Ausbau. „Es wäre für uns wirklich gut, zu wissen, wann es losgeht und was hier genau entsteht“, so Heinen. Er geht davon aus, dass der Ausbau der Anlage in Einzelschritten von Statten geht, um den Trainingsbetrieb – falls dieser dann wieder stattfinden kann – so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.

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