Verzögerung des Projektes beträgt zwei Jahre Rathaus-Sanierung soll zwei Jahre dauern

Benrath · Inzwischen setzt die Stadt fast zwei Jahre Bauzeit an, um das denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren und barrierefrei umzubauen.

 1906 wurde das Benrather Rathaus von Walter Furthmann gebaut, seit 1984 steht es unter Denkmalschutz.

1906 wurde das Benrather Rathaus von Walter Furthmann gebaut, seit 1984 steht es unter Denkmalschutz.

Foto: Anne Orthen

Geplant war die umfangreiche Sanierung des seit 1984 unter Denkmalschutz stehenden Benrather Rathauses schon für Anfang diesen Jahres. Doch wegen Verzögerungen der unterschiedlichsten Art soll das Millionen-Projekt nun erst 2023 starten. Und die Arbeiten könnten nun auch bis zu zwei Jahre dauern.

Bereits im Mai 2019 hatte der Stadtrat den Bedarfsbeschluss genehmigt und dabei war der Baubeginn für Anfang 2021 angekündigt worden. Die geschätzte Summe betrug damals schon rund 5,3 Millionen Euro.

Die wird sich nun noch einmal deutlich erhöhen, auch weil wegen der weltweiten Pandemie Baumaterialien teurer geworden sind. Durch den Umbau soll das Rathaus barrierefreier werden.

Die Stadt teilte nun mit, dass „die Einbringung des Ausführungs- und Finanzierungsbeschlusses der Gesamtsanierung des Rathauses Benrath für das erste Quartal 2022 vorgesehen ist. Die Umsetzung der baulichen Maßnahmen erfolgt - nach Ausschreibung und Vergabe - gemäß der aktuellen Terminplanung ab Februar 2023. Die Fertigstellung ist für Anfang 2025 vorgesehen.“

Vor allem für das im Rathauskeller angesiedelte Heimatarchiv der Heimatgemeinschaft Groß-Benrath muss während der Sanierung eine Ausweichfläche gesucht werden.

Und die ist nun gefunden. Das Archiv kann in der Zeit in den Kellerräumen des Bunkers in der Paulsmühle Unterschlupf finden. Das hatten die Paulsmühler Jecken, deren Heimstätte der Bunker ist, bereits mit Heimatarchiv-Leiter Wolfgang D. Sauer abgesprochen. In dem Zusammenhang passt es natürlich gut, dass der Vorsitzende des Karnevalsvereins, Michael Geier, einmal Schüler von Schloß-Lehrer Sauer war und beide bis heute ein ausgezeichnetes Verhältnis haben. Das Asylangebot für das ehrenamtlich betriebene Archiv hat Geier auch schon mit dem Kaufinteressenten des Bunkers, Andreas Knapp von Küssdenfrosch, besprochen.

Die Projektentwicklungsgesellschaft will den Bunker kaufen und daraus ein gemeinnütziges Kulturzentrum machen, in dem der Karnevalsverein allerdings Hauptmieter bleiben soll. Doch der Kaufvertrag zwischen Knapp und der Bundesimmobilienanstalt ist noch nicht besiegelt.

Das Archiv verwaltet
über 40 000 historische Fotos

Wolfgang D. Sauer freut sich über das Angebot der Paulsmühler Jecken: „Wir haben bei uns im Archiv über 25 Stahlschränke, die mit Büchern und Fotos gefüllt sind.“ Alleine über 40 000 historische Fotos verwaltet das Archiv. Nach der erfolgten Sanierung des Benrather Rathauses soll es natürlich wieder zurück an die Benrodestraße gehen, sagte Sauer. Ausweichräume müssen auch für das Bürgerbüro gefunden werden.

Auch zum Grund der Terminverschiebung nimmt die Verwaltung Stellung: Diese hätte sich aufgrund von veränderten Anforderungen zur Unterbringung von Nutzergruppen im Rahmen der Bedarfsbeschlussfassung 2019 ergeben.

Zudem habe sich im Zuge der Fortschreibung der Entwurfsplanung das Schadensbild im Bestandsgebäude vergrößert. Aber auch die Pandemie und ihre Auswirkungen haben Einfluss: Wegen der angespannten Marktlage bei der Vergabe der technischen Gebäudeausstattung an die Planungsbüros sei es zu Verzögerungen gekommen. Das Rathaus entstand im Jahr 1906 nach den Plänen des Architekten Walter Furthmann (1873-1945). Das repräsentative Bauwerk besteht aus einer dreiflügeligen, freistehenden Anlage mit einem so genannten Walmdach. Es vereint Stilelemente der deutschen Renaissance, des Barocks und Jugendstils.

Eingebettet in einer Grünanlage ist es weitestgehend von zeitgenössischen Bauten umgeben. Das Gebäude wurde 1984 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Nach der Sanierung des Daches und der Natursteinfassade im Jahr 2006 sind zum Erhalt des Denkmals jetzt Arbeiten im Gebäudeinneren und der Innenhoffassade notwendig, erläuterte die Verwaltung im Bedarfsbeschluss.

Der Aufzug, der derzeit schon das Erd- und Obergeschoss erschließt, wird zur Herstellung der Barrierefreiheit in das Souterrain verlängert. Im Obergeschoss befindet sich eine barrierefreie Toilette, die damit dann für alle Besucher erreichbar wird.

Der Sitzungssaal soll mit einer Induktionsschleife für Menschen mit Hörbehinderung ausgestattet werden. Die Alarmierung der Brandmeldeanlage erfolgt im zwei-Sinne-Prinzip.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort