Projektentwickler Bonava baut in der Benrather Paulsmühle 550 Wohnungen Erster Spatenstich für die „Paulshöfe“

Düsseldorf · Für die 126 ins Projekt integrierten Sozialwohnungen hat Bonava Käufer gefunden: die Wohnbau (74 Einheiten) und die Industria (52).

Am zentralen Platz der Paulshöfe ist ein Wasserspielplatz geplant. Der soll nicht nur für die Kinder des Quartiers sein, sondern für alle Bewohner der Pauslmühle zugänglich sein.

Am zentralen Platz der Paulshöfe ist ein Wasserspielplatz geplant. Der soll nicht nur für die Kinder des Quartiers sein, sondern für alle Bewohner der Pauslmühle zugänglich sein.

Foto: Bonava

Es ist zwar noch nicht Weihnachten; doch Geschenke werden auch jetzt schon gerne genommen. Zum Spatenstich für das neue Wohnviertel „Paulshöfe“ des Projektentwicklers Bonava in der Benrather Paulsmühle hatte die Leiterin des Düsseldorfer Wohnungsamtes, Friederike Nesselrode, zwei Förderbescheide im Gepäck.

Diese überbrachte sie gestern zusammen mit Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) den beiden Unternehmen zum ersten Spatenstich, die nach Fertigstellung einzelner Häuserblöcke die Wohnungen im geförderten Segment übernehmen. Das sind das Bonner Wohnungsunternehmen Wohnbau und die Industria mit Sitz in Frankfurt. Beide sind schon mit Projekten in der Landeshauptstadt vertreten. Die Wohnbau übernimmt die geförderten Mietwohnungen, die in Haus 1 entstehen, 74 an der Zahl. Ab Sommer 2024 können hier Mieter mit geringem Einkommen ihre Bewerbung für eine Wohnung abgegeben. Größtes Projekt der Wohnbau ist eines in Lörick mit 220 Wohnungen.

Die Industria übernimmt Haus 3 mit 52 geförderten und acht preisgedämpften Wohnungen. Dominik Lauer, Transaction Manager, rechnet mit einem Vermietungsstart ab 2024. Das größte Projekt von Industria ist das Living Circle in Flingern. Die Eigentumswohnungen vertreibt die Bonava selber.

Stephan Keller (M.) und Wohnungsamtsleiterin Friederike Nesselrode (r. daneben) brachten die Förderzusage für die Sozialwohnungen mit. 

Stephan Keller (M.) und Wohnungsamtsleiterin Friederike Nesselrode (r. daneben) brachten die Förderzusage für die Sozialwohnungen mit. 

Foto: Andrea Röhrig

Insgesamt baut die Bonava, nach Angaben von Corinna Tiggeman, stellvertretende Regionalleiterin Rhein-Ruhr, Deutschlands größter Wohnbauprojektentwickler, rund 550 Wohnungen auf dem Grundstück neben dem Albrecht-Dürer-Berufskolleg. Es entsteht nach den Vorgaben der Düsseldorfer Ratspolitik und dem beschlossenen Handlungskonzept Wohnen eine Mischung aus Eigentums- sowie preisgedämpften und geförderten Mietwohnungen. Im letztgenannten Segment wird sich der Mietpreis zwischen sieben und 7,80 Euro bewegen.

Umso lieber waren der Oberbürgermeister sowie mehrere Mitglieder aus den drei größten Fraktion in der Bezirksvertretung 9 der Einladung von Bonava zum offiziellen Baubeginn gefolgt, denn nur wenige hundert Meter entfernt auf Benraths größter Brachfläche passiert derzeit nichts. Stephan Keller setzt darauf, dass das Grundstück an der Hildener Straße, auf dem eigentlich die Adler-Gruppe Wohnraum schaffen wollte, vielleicht sogar noch in diesem Jahr den Besitzer wechselt. Dann aber nicht mit dem Ziel, Spekulationsgewinne zu erzielen, sondern dort den in Düsseldorf so dringend benötigten weiteren Wohnraum zu bauen.

Aus Sicht von Keller haben Wohnbauprojekte – auch in Benrath – auch gleich noch die Funktion, den örtlichen Einzelhandel zu stabilisieren: „Die neuen Bewohner sichern so, dass Benrath attraktiv bleibt“, sagte er: Der Stadtteil habe für ihn „Strahlkraft mit Potenzial.“

Potenzial hat für die Mitglieder der BV 9 auch ein Grundstück, das für sie beim Spatenstich in direkter Sichtweite lag: Seit der Inbetriebnahme der neuen Eishalle an der Kappeler Straße wird das Gebäude an der Paulsmühlenstraße derzeit nur noch als Corona-Testzentrum genutzt. Bereits im November 2019 hatte die BV einen Beschluss gefasst, der eine weitere Verdichtung der Paulsmühle mit Wohnungen ausschließen soll.

Mitte 2020 teilte die Stadt mit, dass es seitens der Verwaltung noch keine konkreten Planungen zur Nachnutzung des Grundstücks gebe. Stattdessen sollen im Rahmen eines Workshops diese mit der Öffentlichkeit diskutiert werden. Im Anschluss daran wäre zu entscheiden, welche Nutzungen an diesem Standort realisiert werden sollen und ob diese mit dem derzeit gültigen Planungsrecht vereinbar sind oder eine Änderung des Bebauungsplanes erforderlich machen. Die Anregung für den Bau einer Senioren- und Altenpflegeeinrichtungen, einer Begegnungsstätte für die Paulsmühle sowie weitere öffentliche Einrichtungen können laut Stadt in das Workshopverfahren aufgenommen, diskutiert und anderer Ideen abgewogen werden. Somit wäre es für die BV-Mitglieder an der Zeit, noch einmal nachzuhaken, ob sich in der Zwischenzeit etwas getan hat.

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