Düsseldorf bekommt mehr Notärzte

Seit 2000 sind die Einsätze um 50 Prozent gestiegen. Jetzt soll es zusätzliche Stellen geben.

Düsseldorf. 8000 Einsätze hatten die Notärzte im Jahr 2000 - im vergangenen Jahr waren es über 1 2000. 73 Mal kam es zudem 2008 zu Engpässen in der Versorgung, mussten Notärzte aus anderen Städten angefordert werden. Mit diesen eindrucksvollen Zahlen wandte sich Feuerwehrchef Peter Albers am Montag an die Politik und erklärte den Plan der Verwaltung, die Notarztversorgung aufzustocken. Und er holte sich dafür zum ersten Mal seit Jahren Beifall ab.

Der Trend ist seit Jahren absehbar. "Und die Tendenz ist bei den Einsatzzahlen weiter steigend", sagte Albers. Doch die Verwaltung hat lange Zeit still gehalten. Dabei fiel es Albers am Montag nicht schwer, den Mitgliedern des zuständigen Ausschusses für öffentliche Einrichtungen zu verdeutlichen, warum zu den jetzt vier Notärzten nicht nur ein fünfter an der neuen Wache im Norden hinzukommen muss - sondern sogar ein weiterer im Tagesdienst unter der Woche.

Denn genau in diesem Zeitraum kommt es immer wieder zu Engpässen. In dieser Zeit sind neben den Düsseldorfer Bürgern hunderttausende Pendler in der Stadt. Nach den neuen Planungen hätte Düsseldorf deshalb bald 5,5 Notärzte.

Eine weitere überraschende Wende: Die Verwaltung will ein Schutzziel für den Notarzt einführen. Gerade diese Forderung der Feuerwehr blieb lange unbeachtet. Das Schutzziel soll bald vorgeben, dass ein Notarzt in 90 Prozent aller Fälle binnen zwölf Minuten beim Patienten sein muss. Was sich zunächst wie ein reichlich künstliches Zahlenspiel ausnimmt, ist laut Feuerwehr eine wichtige Größe, um die notärztliche Versorgung zu messen - und in Zukunft zu optimieren.

Über die 1,5 neuen Notarztfunktionen verhandelt die Verwaltung jetzt mit den Krankenkassen, welche die Kosten tragen sollen. Albers: "Ein erstes Gespräch hat es gegeben." Der Ausschussvorsitzende Rüdiger Gutt (CDU) konnte am Montag gar nicht schnell genug die Unterstützung der Politik versichern: "Unser Wille ist ganz klar."

Eine Unterstützung, die er so schnell wie möglich durch einen politischen Beschluss untermauern werde. Das würde bedeuten, dass die Verwaltung sogar dann die neuen Notarztfunktionen einrichten müsste, wenn die Kasse nicht zahlen will.

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