Social Day Beim Social Day engagieren sich 2000 Schüler

Düsseldorf. · Es werden noch Unternehmen, Institutionen und Verbände gesucht, die einen Job für einen guten Zweck anbieten.

 Sie setzten sich für den Social Day ein (v.l.): Katja von Rüsten, Jugendring Düsseldorf, Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG, und Udo Heintze, Evangelische Jugend Düsseldorf. 

Sie setzten sich für den Social Day ein (v.l.): Katja von Rüsten, Jugendring Düsseldorf, Hans-Jürgen Friedrich, KFM Deutsche Mittelstand AG, und Udo Heintze, Evangelische Jugend Düsseldorf. 

Foto: ja/ast

Einen oder zwei Tage in einen Beruf reinschnuppern, den man immer schon mal kennen lernen wollte? Der Social Day bietet auch in diesem Jahr Schülern die Möglichkeit, ihren Berufswunsch zu entdecken. Vom 1. bis zum 11. Juli, also kurz vor den Sommerferien, arbeiten Schüler ehrenamtlich in Unternehmen, Institutionen, Verbänden sowie für Privatpersonen. Dafür erhalten sie als Lohn eine Spende. Diese geht zur Hälfte an die teilnehmenden Schulen, die damit besondere Projekte finanzieren können. Die andere Hälfte wird an ein soziales Projekt für Düsseldorfer Jugendliche gespendet.

In den vergangenen Jahren waren das unter anderem Pro Mädchen e.V. , Schokofair und Knackpunkt, ein Verein, der Schlafplätze für obdachlose Mädchen anbietet.

Ziel des Social Day ist es, das soziale Engagement von Jugendlichen zu fördern. Dabei soll ihnen auch eine Brücke gebaut werden, um selbstständig erste Kontakte zur Arbeitswelt zu knüpfen. „Es ist für viele Betriebe schwierig, junge Mitarbeiter zu finden“, sagt Hans-Jürgen Friedrich, Vorstandsvorsitzender der KFM Deutsche Mittelstand AG, der gerne die Aktion unterstützt. „Ein Schnuppertag kann den Berufswunsch bestätigen oder eben nicht“, sagt Friedrich und erzählt von Lei Ling, einer chinesischen Schülerin, die in seinem Büro den letzten Kick bekommen habe, Wirtschaft zu studieren.

„Für die Unternehmen ist der Social Day kein Aufwand – im Gegensatz zu einem Praktikum“, sagt Katja von Rüsten, Jugendbildungsreferentin im Jugendring Düsseldorf. Die Schüler kämen nur für einen oder zwei Tage in den Betrieb. Den Unternehmen biete der Social Day aber eine große Chance, sich zu präsentieren. „Schüler lernen Jobs kennen und entdecken, wie spannend die sind“, sagt von Rüsten. „Der Kampf um die besten Köpfe hat erst begonnen“, sagt Friedrich von der KFM mit Blick auf den Fachkräftemangel. Einer Prognose zufolge werden mehr als 30 000 klein- und mittelständische Unternehmen keinen Nachfolger finden. Friedrich glaubt, dass der Social Day ein Instrument sein kann, um Nachwuchs zu finden.

Die Düsseldorfer Schulen regeln die Teilnahme unterschiedlich. „Manche legen den Tag fest, in anderen können Schüler frei wählen, wann sie den Social Day machen“, sagt von Rüsten. Insgesamt haben sich bislang 1800 Schüler von acht weiterführenden Schulen angemeldet. Das Theodor-Fliedner-Gymnasium nimmt geschlossen mit 800 Schülern teil. Die Aufgabe für können sich die Schüler selbst suchen oder in der Datenbank auf der Homepage des Social Day Düsseldorf finden.

Darunter finden sich die unterschiedlichsten Jobs, wie das Klavierspielen am Düsseldorfer Flughafen, Vogelhäuser bauen bei einem Schreiner, helfen beim Tierarzt, im Kindergarten oder bei einem Klavierbauer. Die Schüler können aber auch einen Einblick in die Unternehmensprüfung bei der KFM Deutsche Mittelstand AG bekommen oder evangelische Kirchengemeinden unterstützen. „Ich wünsche mir, dass Unternehmen noch viele verschiedene Jobs anbieten“, sagt Udo Heintze, der als Mitarbeiter der Evangelischen Jugend Düsseldorf das Projekt organisiert.

„Es ist natürlich schön, wenn ein Unternehmen sein Berufsfeld präsentiert, aber es können natürlich auch Jugendliche gesucht werden, die anpacken und den Hof aufräumen“, nennt Katja von Rüsten ein Beispiel. Auch Privatleute können Jobs vergeben. Und Schüler können aus den angebotenen Jobs einen auswählen. Vielleicht auch einen, der mit dem eigentlichen Berufswunsch gar nichts zu tun hat, zum Beispiel als Helfer beim Apfelsortieren. „Ein Junge wollte einfach mal ausprobieren, wie es ist, in einem handwerklichen Beruf zu arbeiten“, sagt von Rüsten. Einen guten Zweck erfüllen die Schüler auf jeden Fall.

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