Lachexpedition „Rheinische Übung“: Schunkeln zum Altbierlied

Düsseldorf · Stadtführungen gibt es viele, aber nur eine ist auch ein humoristisches Workout für Gesichts- und Bauchmuskeln. Denn die werden bei der „Lachexpedition“ ordentlich beansprucht.

 Gute Stimmung beim Zwischenstopp der "Lachexpedition" mit Lars Hohlfeld (vorn in der Mitte) im Medienhafen. Foto: C. Hötzendorfer

Gute Stimmung beim Zwischenstopp der "Lachexpedition" mit Lars Hohlfeld (vorn in der Mitte) im Medienhafen. Foto: C. Hötzendorfer

Foto: ja/Hötzendorfer

Vor Düsseldorfs ältester Hausbrauerei an der Oststraße begrüßt Tourguide Lars Hohlfeld die Teilnehmer zur etwas anderen Bustour. Angemeldet haben sich unter anderem eine zehnköpfige Gruppe aus Andernach, die in einen Geburtstag reinfeiern will und zwölf gut gelaunte Damen aus Mötsch, kurz vor der Grenze zu Luxemburg, die sich einmal pro Woche zur Gymnastik trifft.  „Anschließend trinken wir immer etwas zusammen“, sagt Eva Zanters. Sie hat die Fahrt nach Düsseldorf organisiert. „Wir unternehmen einmal im Jahr für ein Wochenende etwas zusammen, sind beispielsweise schon nach Oberhausen, Koblenz und Mainz gefahren“. Auf die „Lachexpedition“ ist sie durch Zufall gestoßen.

Expeditionsleiter Lars Hohlfeld stimmt seine Gäste im gut klimatisierten Bus auf die geplante Route ein. „Wir machen jetzt eine rheinische Sicherheitsübung. Hakt euch alle mal beim anderen ein, ruhig auch über den Gang“, regt er an und dann wird zum „Altbierlied“ geschunkelt. Mit an Bord ist auch Rogi (Johann Igor Lensing), der seine Sporen bei den „Pänz en de Bütt“ verdient hat. Der 18-Jährige ist einer von drei Tourbegleitern, die sich bei der „Lachexpedition“ abwechseln. Rogi hat ein Auge auf die Technik. Deshalb gibt es auch „ein dreifach donnerndes Helau“, bevor Fahrer Dirk, der sein freies Wochenende geopfert hat, um für einen verhinderten Kollegen einzuspringen, den Bus losrollen lässt.

Die Route führt über die Kö in die Altstadt und zum Medienhafen. Von dort macht die „Lachexpedition“ einen Abstecher nach Oberkassel, um über die Immermannstraße schließlich wieder am Ausgangspunkt zu landen. Auf der Kö verrät Entertainer Lars Hohlfeld augenzwinkernd „Mädels hier habt ihr 1000 Meter Zeit Geld auszugeben. Allerdings ist es meist schon nach zwölf Metern alle.“ Einen Tipp gibt es dazu: „Merke: Je kleiner die Hausnummer, desto teurer wird es“.

Die Tour rollt an der Ratinger Straße vorbei. Als echter Düsseldorfer kennt Hohlfeld noch die legendären „Bergfeste“, die dort gefeiert wurden. „Natürlich mittwochs, da war die Woche halb rum.“ Dazu gibt es ein Medley der Musiker, die von Düsseldorf aus Karriere gemacht haben. Textsicher stimmen die Teilnehmer in Songs der Toten Hosen, Fehlfarbens „Keine Atempause“ oder Westernhagens „Mit 18“ ein.

Die Stimmung steigt und wird noch besser, als die Tour für einen Zwischenstopp im Medienhafen Station macht. Mit einem kühlen Alt in der Hand, gibt es Wissenswertes zum Stadttor. „Da ist gestern eine Scheibe rausgefallen. Typisch für Düsseldorf, danach wurde die halbe Stadt gesperrt“, übertreibt Hohlfeld schmunzelnd.

Für die Rückfahrt hat er sich noch als Karaoke-Einlage den alten Schlager „Wärst Du doch in Düsseldorf geblieben“ ausgesucht. Denn die Tour hat Lars Hohlfeld vor sechs Jahren mit entwickelt. „Da bin ich schon ein bisschen stolz drauf“, gibt der Düsseldorfer zu. Er wechselt sich für die „Lachexpedition“ mit zwei Comedy-Kollegen ab. Die gibt es übrigens auch für Fans der deutschen Sangeskunst. Dann heißt die Tour „Schlagerexpedition“. „Da ist dann Mitsingen Pflicht, stellt Lars Hohlfeld klar.

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