Pflege in der Pandemie So geht es Pflegern und Patienten in Düsseldorf

Düsseldorf · In der Pflege kommt man sich nah – daran hat auch die Pandemie nichts geändert. Im Gegenteil: Für manche ist das Personal so wichtig wie noch nie.

 Altenpflegerin Aljona Scherer misst bei Gisela Wintzen den Blutdruck. Die Masken sind nach wie vor Vorschrift.

Altenpflegerin Aljona Scherer misst bei Gisela Wintzen den Blutdruck. Die Masken sind nach wie vor Vorschrift.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Wenn man jemanden pflegt, muss jeder Handgriff sitzen. Beim Waschen, bei der Wundpflege oder beim Blutdruckmessen kommt es auf Präzision an – und auf Schnelligkeit. Viel Zeit haben die Pflegerinnen und Pfleger meist nicht, wie viel, bestimmen die Richtlinien der Krankenkassen. „Aber wenn ich noch fünf Minuten plaudern will oder es mal länger dauert“, sagt Aljona Scherer vom ambulanten Dienst Pflegeengel Düsseldorf und zuckt mit den Schultern, „dann dauert es eben länger.“ Dann legt sie ihrer Patientin Gisela Wintzen einen Kompressionsstrumpf an. Dafür breitet sie eine kleine Decke vor dem Sofa aus, auf dem die alte Dame sitzt, kniet sich darauf, zieht ihr die Socken aus, stülpt eine Anziehhilfe aus leichtem Stoff über den rechten Fuß, einen Zehenschutz über den kleinen Zeh und zieht ihr anschließend einen hautfarbenen Kompressionsstrumpf an. Danach ist der linke Fuß dran. Die Strümpfe dürfen keine Falten werfen, das kann zu Druckstellen und Schmerzen führen. Nach nicht einmal einer Minute ist Scherer fertig, faltenfrei versteht sich.