Was 2020 wichtig wird 20 Dinge, die wichtig werden im Jahr

Düsseldorf · Was in diesem Jahr in Sachen Stadtplanung, Kultur, Sport und Freizeit auf uns zukommt: Wir bringen eine Auswahl.

 Die neue Liegewiese am Gustaf-Gründgens-Platz.

Die neue Liegewiese am Gustaf-Gründgens-Platz.

Foto: Andrea Schmitz

1. Kö-Bogen II eröffnet Ein Jahrzehnt dauert der Umbau der Innenstadt unter dem Projektnamen Kö-Bogen schon, 2020 wird er vollendet. Nach der Entwicklung der Libeskind-Bauten, der Straßentunnel und der neuen Freiflächen sollen im dritten Quartal die Geschäfte in den beiden von Architekt Christoph Ingenhoven geplanten Gebäuden am Gustaf-Gründgens-Platz eröffnen. Auf 25 000 Quadratmetern wird es Gastronomie, Einzelhandel und in den oberen Etagen des bis zu 29 Meter hohen, größeren Gebäudes auch Büros geben. Als Mieter stehen fest: Aldi, Mango, TK Maxx und DM. Fast acht Kilometer Hainbuchenhecke sollen die Fassade des großen Hauses bedecken, schon in Gänze zu sehen ist die Liegewiese auf dem Schrägdach des wie eine Sprungschanze aussehenden Nachbar-Gebäudes. Da auch die gegenüberliegende Fassade schräg nach oben ansteigt, bleibt eine Blickachse auf das Schauspielhaus frei.

2. Der Wahlkampf wird spürbar Die ersten Tage dieses Jahres werden voraussichtlich auch die letzten sein, die letzten ohne Wahlkampf. Die CDU möchte Ende Januar ihren OB-Kandidaten nominieren, die Grünen im Februar. Die Zeit bis dahin werden die beiden bisher bekannten Bewerber, Amtsinhaber Thomas Geisel (SPD) und FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann nutzen, um sich noch ohne Konkurrenz im jeweiligen Lager zu profilieren. Gewählt wird dann am 13. September, sollte keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erhalten, was bei vier starken Bewerbern absolut wahrscheinlich ist, folgt 14 Tage später die Stichwahl.

3. Schulen sollen digitaler werden Auch die Düsseldorfer Schullandschaft verändert sich in diesem Jahr, weitere Um- und Erweiterungsbauten stehen an. Schülern der Regenbogenschule an der Jahnstraße steht ein Umzug in einen modernen Neubau an der Kirchfeldstraße bevor, und auch die Toni-Turek-Realschule in Stockum wird 2020 fertiggestellt. Mit dem Medienentwicklungsplan hat die Stadt im Dezember ein Konzept vorgelegt, das die Grundlage für die Digitalisierung in Schulen schafft. 100 Millionen Euro fließen in den kommenden Jahren in die digitale Ausstattung — jede Schule soll über Breitbandanschluss und leistungsfähiges W-Lan verfügen, weitere Smartboards und Tablets erhalten. Auch an einer Düsseldorfer-Schul-Cloud wird gearbeitet.

4. Klimademos nur noch monatlich Die Düsseldorfer Ortsgruppe der Klimabewegung „Fridays for Future“ hat für 2020 Änderung angekündigt. „Unsere Streikroutine werden wir neu ausrichten, und von nun an voraussichtlich monatliche Streiks organisieren. Unseren Fokus werden wir auf die Globalstreiks, die aktive kommunale politische Arbeit und den Dialog und insbesondere neue Formen des politischen Drucks legen, die in einem internen Strategieprozess ausgearbeitet werden“, heißt es in der Erklärung der Bewegung vom 24. Dezember. Im vergangenen Jahr fanden die Streiks wöchentlich statt.

5. Neue Eissporthalle für Benrath Die Eröffnung für die neue Eissporthalle an der Kappeler Straße ist für Mitte Dezember geplant. Bis dahin soll noch die alte Eissporthalle an der Paulsmühlenstraße in Betrieb sein. Der Stadtrat hat erst Ende 2019 zusätzliche Mittel für eine Photovoltaikanlage auf dem Eissporthallendach mit kombinierter Dachbegrünung zur Verfügung gestellt.

6. Neue Schwimmbäder eröffnen Zum zweiten Schulhalbjahr im Februar eröffnet das Hallenbad des neuen Allwetterbads in Flingern. Im Mai soll dann auch der neue Freibadbereich öffnen. Etwas länger muss man sich noch im Linksrheinischen gedulden. Der Neubau des Hallenbads an der Pariser Straße an der Grenze Oberkassel/Heerdt soll – wenn alles nach Plan läuft – Ende 2020/Anfang 2021 fertiggestellt sein. Diskussionen gibt es noch beim Namen: „The Flow – Begegnung am Wasser“ traf auf viel Kritik. Die Stadt sucht nun nach neuen Vorschlägen.

7. Mehr Busse und Bahnen unterwegs Die Rheinbahn hat für das neue Jahr gleich vier Fahrplanumstellungen vorgesehen. Diese bringen im ersten Schritt mehr Schnellbusse mit sich, dann folgt die so genannte Taktverdichtung: Die Bahnen sollen bis 21 Uhr so fahren, wie sie bisher bis 20 Uhr unterwegs sind, dann auch über größere Teile der Samstage so wie an Wochentagen. Wenn die neuen Hochflurbahnen dann fester Bestandteil der Flotte geworden sind, soll es auf der Linie U75 einen Siebeneinhalb-Minuten-Takt geben und auf der Linie U79 mindestens weniger Probleme.

8. Umweltspuren werden bewertet Frühestens im März entscheidet das Oberverwaltungsgericht in Münster über die Klage der Umwelthilfe gegen den Luftreinhalteplan der Stadt. Im schlimmsten Fall droht ein Dieselfahrverbot. Mit den Umweltspuren will die Stadt diese verhindern. Die Umweltspuren sind zunächst für ein Jahr im „Testbetrieb“ eingerichtet. Dann sollen die Auswirkungen beurteilt und über eine Fortführung entschieden werden. Sie bleiben also mindestens bis zum 14. Oktober in Betrieb.

9. Tempo-30-Zonen werden ein Thema Die gute Nachricht gab es schon 2019: Der Zugang des Großteils der Grundschulen in Düsseldorf liegt bereits in einer Straße mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit mit 30 km/h. Die verbliebenen sieben von 86 könnten sich dies auch gut vorstellen. Deren Straßen werden in diesem Jahr voraussichtlich ebenso politisch diskutiert wie weitere, für die das Verkehrsdezernat erklärt hat, dass sie grundsätzlich für Tempo 30 in Betracht kommen. Mit Blick auf den nächtlichen Lärmschutz (22 bis 6 Uhr) sind dies unter anderem Acker-, Derendorfer-, Duisburger-, Erkrather-, Herzog- und Kölner Landstraße.

10. Der RRX ist wieder Thema vor Gericht Der RRX zwischen Dortmund und Köln ist eines der größten Verkehrsprojekte Deutschlands. Aber es hakt ausgerechnet im Düsseldorfer Stadtteil Angermund. Hier wehrt sich Elke Wagner mit ihrer Bürgerinitiative energisch gegen den zusätzlichen Lärm, der auf die Bürger bei einer Erweiterung der Gleise zukommt. Am 8. Januar wird sich das Düsseldorfer Verwaltungsgericht wieder mit dem Thema beschäftigen. Denn Wagner behauptet, dass es sich schon bei der bestehenden Strecke um einen Schwarzau handelt, für den es nie eine Planfeststellung gegeben habe. Theoretisch wäre es damit möglich, dass die gesamte Strecke stillgelegt werden muss. Ein spannender Prozess.

11. Was wird aus dem Schloss Kalkum? Es war erstmal eine gute Nachricht, als im März gemeldet wurde, dass das Schloss Kalkum endlich einen neuen Besitzer hat. Viele Jahre lang hatte das Land vergeblich nach einem Investor gesucht. Mit Peter Thunnissen schien der gefunden. Der wollte in dem Schloss eine Musikakademie gründen. Allerdings unter der Bedingung, dass auf einigen Äckern neben dem Schloss gebaut werden darf, um die Sanierung zu finanzieren. Das scheiterte aber am erbitterten Widerstand der Anwohner, die sogar eine Menschenkette um einen Acker bildeten. Nun herrscht wieder Schwebezustand, der Investor kann immer noch vom Kaufvertrag zurücktreten. Damit ist die Zukunft des Kalkumer Schlosses wieder völlig offen.

12. Das Schauspielhaus wird 50 Zum 50. Geburtstag des Schauspielhauses im Januar veranstaltet das einzige Staatstheater in NRW ein umfangreiches Festprogramm. Es beginnt am 16. Januar um 18 Uhr mit einem feierlichen Akt, zu dem auch Ministerpräsident Armin Laschet und OB Thomas Geisel erscheinen. Es folgen drei Premieren (u.a. „Leben des Galilei“ von Bertolt Brecht), ein Tag der offenen Tür, Performances, Podiumsdiskussionen, Vorträge und Talks.

13. Festival zeigt die Theater der Welt Einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr des Schauspielhauses bildet das internationale Theaterfestival „Theater der Welt“. Vom 14. bis 31. Mai werden unter der Leitung von Wilfried Schulz und Stefan Schmidtke rund 30 künstlerische Produktionen aus allen Kontinenten an verschiedenen Orten in Düsseldorf aufgeführt. Erstmals in der Geschichte des Festivals wird es auch ein Theaterprogramm für Kinder und Jugendliche geben. Das „Theater der Welt“ präsentiert alle drei Jahre weltweit wegweisende Trends des Theaters.

14. Ausstellung über Peter Lindbergh Die erste sehr spannende Schau in den Düsseldorfer Museen ist ab dem 5. Februar im Kunstpalast zu sehen. Das Haus im Ehrenhof zeigt Werke des im September verstorbenen Fotografen Peter Lindbergh. Sie heißt „Untold Stories“ (Unerzählte Geschichten) und umfasst 140 Arbeiten von den frühen 1980er-Jahren bis heute. Ein Großteil der Aufnahmen wurde noch nie in Ausstellungen gezeigt; andere wurden von Zeitschriften in Auftrag gegeben und veröffentlicht.

15. Rammstein spielt zwei Konzerte in der Arena Sie stehen für die „neue deutscher Härte“ und sind international die mit Abstand erfolgreichste Band des Landes. Im nächsten Jahr kommt Rammstein gleich zweimal in die Düsseldorfer Arena. Nachdem das Konzert am 27. Juni sofort ausverkauft war, wurde für den 28. Juni eine Zusatz-Show angekündigt. Die Tickets waren aber ebenso schnell vergriffen. Die Band um Sänger Till Lindemann warnt ausdrücklich davor, Konzertkarten bei nicht autorisierten Anbietern zu kaufen, denn alle Tickets sind personalisiert. Die bittere Erfahrung hatten einige Fans erst gerade bei der Aufzeichnung der Helene-Fischer-Show in Düsseldorf gemacht: Sie kamen nicht rein. Ein Tipp für alle, die Rammstein unbedingt noch sehen wollen: Restkarten werden immer wieder mal bei Eventim angeboten.

16. Bei den Toten Hosen gibt es alles ohne Strom 2005 hatten die Toten Hosen im Wiener Burgtheater ein Unplugged-Album aufgenommen, waren damit aber nie auf Tour gegangen. 2019 legten Campino und Co. dann mächtig nach. An drei Abenden wurde in der Tonhalle mit ganz großer Besetzung „Alles ohne Strom“ eingespielt. Die Hit-Single „Feiern im Regen“ läuft seitdem im Radio rauf und runter, im nächsten Jahr folgt dann die große Tour. Die macht auch in Düsseldorf Station. Am 19. und 20. Juni werden die Hosen stromlos im Rather Dome spielen.

Für die beiden Konzerte gibt es im Internet auch noch Rest-Tickets. Die sind mit Preisen ab 135 Euro allerdings nicht ganz billig.

17. Fortuna feiert Jubiläum Noch ist nicht allzu viel bekannt, was Fortuna Düsseldorf im Rahmen des 125. Geburtstages alles vorhat. Der Verein ließ aber so viel wissen, dass es nicht nur eine zentrale Feier sondern viele kleinere und größere Veranstaltungen aus diesem Anlass über das Jahr verteilt geben wird. Im Rahmen des Neujahrsempfangs am 12. Januar sollen die Planungen zumindest zum Teil vorgestellt werden.

18. Die Düsseldorfer EG wird 85 Jahre alt So richtig rund ist dieser Geburtstag nicht. Aber auch 85 Jahre nach der Gründung der DEG sollte es Grund genug zum Feiern geben. Die Düsseldorfer Eislauf-Gemeinschaft wurde am 8. November 1935 gegründet. Wegbereiter war der Düsseldorfer Stahlindustrielle und Sportmäzen Ernst Poensgen. Unterscheiden sollte man aber, dass eigentlich der eingetragene Verein (e.V.) das Jubiläum feiert und nicht die Gesellschaft, in der die Profiabteilung „untergebracht“ ist.

Aber es ist tatsächlich noch nicht entschieden, wer organisiert und wie gefeiert wird.

19. Beachhandball kommt nach Düsseldorf Das Sportprogramm auf dem Burgplatz behält den Spielbelag, wechselt aber die Disziplin. Wo in den vergangenen beiden Jahren die Beachvolleyballer ihre Turniere austrugen, wird es in diesem Jahr vom 26. bis zum 28. Juni einen Wettkampf im Beachhandball geben.

Der besondere Reiz der schnellen Sportart: Für Tore gibt es unterschiedliche Punktzahlen, je nachdem, wie spektakulär ein Treffer erzielt wurde.

20. Die Fußball-EM bestimmt den Sommer Die deutsche Nationalmannschaft hat eine sehr schwere Gruppe. Verschiedene Veranstalter  haben mit Public Viewing in Düsseldorf weniger gute Erfahrungen gemacht.

Das alles wird uns dennoch nicht davon abhalten, ab dem 12. Juni ein paar gute Stunden mit anderen vor sehr großen Fernsehern oder Leinwänden zu verbringen. Mindestens drei Spiele lang.

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