Sicherheit in Düsseldorf Drohnen fliegen in den Abendstunden über den Zoopark – Polizei ist es nicht

Düsseltal · Anwohner hatten spekuliert, dass mit den Flugobjekten die Ausgangssperre kontrolliert werden soll.

 Die Polizei wurde mit Drohnen ausgestattet.

Die Polizei wurde mit Drohnen ausgestattet.

Foto: Federico Gambarini/dpa/Federico Gambarini

(arc) Über dem Zoopark seien zuletzt immer wieder Drohnenflüge zu beobachten gewesen, vermelden Anwohner – und das mehr oder weder pünktlich mit Einführung der Ausgangssperre. „Beim abendlichen Blick vom Balkon können wir in den Abendstunden ab 22 Uhr mehrere fliegende Drohnen sehen, die anscheinend über den Zoopark in einer vorgegebenen Route und einer einheitlichen Flughöhe die Gegend ins Visier nehmen“, teilt ein Düsseltaler mit, der so eine Ahnung hat, was dahinter stecken könnte: „Wir vermuten hier einen Einsatz der Polizei, die versucht, die Ausgangssperre zu kontrollieren.“ Er halte den Einsatz von Drohnen bei Polizeieinsätzen wie Demonstrationen, Banküberfällen oder Verkehrsüberwachungen für sinnvoll. Beim Einsatz am sonntäglichen Abend zur Überwachung der Bevölkerung habe er allerdings so seine Bedenken.

Der Anwohner kann beruhigt sein: „Wir wissen von Drohnenflügen über dem Zoopark, die Polizei hat damit aber nichts zu tun“, sagt ein Sprecher. Drohnenflüge müssten grundsätzlich bei der Bezirksregierung angemeldet sein, der „Pilot“ müsse zudem einen entsprechenden „Führerschein“ vorlegen können, „das war beim Zoopark auch alles rechtmäßig“, so der Polizeisprecher.

Prinzipiell sei es aber durchaus so, dass Drohnen bei der Polizei im Einzelfall „zur Gefahrenabwehr oder bei der Strafverfolgung“ zum Einsatz kommen würden. Auch bei der Nachverfolgung von Unfällen oder der Spurensicherung an Tatorten könnte die Verwendung sinnvoll sein. „Das muss dann aber zweckdienlich und dem Aufwand angemessen sein sowie in gesetzlichem Rahmen ablaufen. Das entsprechend ausgebildete Personal müsse außerdem ebenso sofort greifbar wie das Gerät vor Ort sein“, sagt der Polizeisprecher, denn Drohnenflüge seien allein schon wegen des innerstädtischen Flughafens oder der Gefahr von Anschlägen ein hochsensibles
Thema.

Dennoch: Düsseldorf sei Projektbehörde des Landesinnenministeriums bei dem Gebrauch von Drohnenflügen, das werde auch sicher sukzessive mehr, sei aber aktuell eher noch die Ausnahme. Bei der Täterfahndung zum Beispiel sei der Einsatz von Hubschraubern da momentan noch gebräuchlicher. „Das macht oft mehr Sinn wegen der hohen Reichweite oder auch der Möglichkeit, größere Flächen ausleuchten zu können“, so der Polizeisprecher.

Die Polizei in NRW wird seit diesem Jahr mit 76 Drohnen in den Bereichen der Kriminaltechnischen Untersuchung, der Tatortvermessung des Landeskriminalamtes und der Bereitschaftspolizei ausgestattet. In einem nächsten Schritt sollen für die Verkehrsunfallaufnahme-Teams weitere 30 Drohnen beschafft werden. Damit die Drohnen der Polizei gut zu erkennen sind, wurden sie in Streifenwagen-Optik beklebt.

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