Musikfest Bundeswehr-Musikfest in Düsseldorf steht im Zeichen der Wiedervereinigung

Düsseldorf · Am Samstag findet in der Arena das dritte Musikfest mit 800 Akteuren aus teils fernen Ländern statt. Die Moderation übernimmt wieder Johannes B. Kerner.

 Zusammen mit Moderator Johannes B. Kerner (l.) und OB Thomas Geisel (Mitte) stellten Stabshauptman Thomas Ernst (r. ), Oberstabsfeldwebel Sven Kempe und (2. v. l.) und Generalleutnant Peter Bohrer das Programm vor.

Zusammen mit Moderator Johannes B. Kerner (l.) und OB Thomas Geisel (Mitte) stellten Stabshauptman Thomas Ernst (r. ), Oberstabsfeldwebel Sven Kempe und (2. v. l.) und Generalleutnant Peter Bohrer das Programm vor.

Foto: Claudia Hötzendorfer

Die Vorbereitungen für das dritte Musikfest der Bundeswehr mit zwei Shows am Samstag im Dome laufen auf Hochtouren. Seit Montag wird an Technik, Licht und Bühnenbild gearbeitet. Am Mittwoch reisten die Musiker an. Auf der Hochbühne probt die Bigband der Bundeswehr den taktgenauen Einsatz für die musikalische Untermalung der Video-Einspieler. Denn am Samstag werden Orchester und Musiker aus acht Nationen das abwechslungsreiche Programm gestalten. Jedes Land wird dem Publikum mit einem kurzen Film und dazu passender Live-Musik vorgestellt.

Rund 800 Akteure müssen für das besondere Ereignis koordiniert und vor allem auf Hotels in der Stadt verteilt werden. Dafür bekommt jeder ein kleines Heftchen, in dem Abläufe, Lagepläne und alle Informationen für den Aufenthalt in Düsseldorf zusammengefasst wurden. Bis alles reibungslos klappt, hat Produzent Thomas Ernst noch alle Hände voll zu tun. Unterstützt wird der Stabshauptmann dabei von einem vielköpfigen Team.

Im Backstagebereich des Dome ist der Platz allerdings begrenzt. So muss ein Teil der Orchester auf eine kleine Zeltstadt neben der Halle ausweichen. Um allen die Möglichkeit zu geben, sich in Ruhe auf den großen Auftritt vorzubereiten, wurde zusätzlich eine Messehalle angemietet. Bis zur Generalprobe am Freitag übt jede Musikergruppe für sich das finale Stück ein, das der Höhepunkt der Shows am Samstag sein wird. Erst dann werden alle 800 Akteure gemeinsam den Ablauf einmal komplett durchspielen. Entsprechend groß ist die Aufregung. Wenn auch alle Teilnehmer Profimusiker sind, ist das Bundeswehr-Musikfest doch ein herausragendes Ereignis. Rund 12 000 Zuschauer werden am Samstag zu den bereits seit langem ausverkauften Shows erwartet. Die Moderation übernimmt, wie bereits in den Vorjahren, Johannes B. Kerner. Erstmals wird es auch einen TV-Mitschnitt des WDR und eine Arte-Dokumentation geben.

Die weiteste Anreise hat in diesem Jahr die Ministry of National Defense’s Traditional Band aus Südkorea, die nicht nur in landesüblicher Tracht auftreten wird, sondern auch traditionelle koreanische Musik vorstellt. „Wir haben das Musikfest unter das Motto 30. Jahre Mauerfall gestellt. Das Orchester aus Südkorea hat zu diesem Thema als geteilte Nation einen ganz besonderen Bezug“, erklärt Generalleutnant Peter Bohrer – Leiter des Militärmusikdienstes der Bundeswehr – die Einladung der Musiker und von Stargast Adel Tawil. Letzterer hat als gebürtiger Berliner und Zeitzeuge den Mauerfall live miterlebt.

Die Veranstalter können sich vor Anfragen für eine Teilnahme beim Musikfest kaum retten. „Jedes Jahr werden es mehr und der Zuspruch beim Publikum steigt ebenfalls“, freut sich Peter Bohrer. Auch die Royal Swedish Army Band liebt es traditionell und wird in Originaltrachten aus dem Jahr 1886 aufspielen.

Einen ganz besonders emotionalen Moment verspricht die Auszeichnung für Angehörige der Schule für das Diensthundewesen der Bundeswehr zu werden, die mit vier bereits in Rente gegangenen Vierbeinern ehrenamtlich die Therapie traumatisierter Soldaten unterstützt.

Das Musikfest der Bundeswehr firmiert auch unter dem Begriff „Militär Tattoo“, der aus dem niederländischen stammt und die Abkürzung für „Doe den Tap doe“ („Schließ den Zapfhahn zu.“), auch bekannt als Zapfenstreich, ist. Der bedeutet eigentlich für die Soldaten, Schluss mit lustig, ab ins Quartier, bei den international ausgetragenen Tattoos ist es der Startschuss für ein abwechslungsreiches Programm.

Die beiden Shows am Samstag um 14 und 19.30 Uhr dauern jeweils rund zweieinhalb Stunden, Karten kosten 8 bis 29 Euro über westticket.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Restkarten an der Abendkasse. Ab Samstag, 14 Uhr, beginnt auch der Vorverkauf für das vierte Musikfest der Bundeswehr im nächsten Jahr, am 26. September 2020 in Düsseldorf.

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