Drei Gründe für den Spielplatz am Rhein

Der Spielplatz an der Reuterkaserne ist ein besonderer Spielplatz. Als der Ufertunnel gebaut wurde, waren alle Politiker dafür, dass nicht nur die Erwachsenen etwas von der Tieflegung der Rheinuferstraße haben sollten.

Den Spielplatz einfach zu räumen, wie die Stadtverwaltung es jetzt getan hat, ist unsensibel und nicht akzeptabel. Dafür gibt es mehrere Gründe:

Erstens: Die Diskussion bei der Entstehung des Spielplatzes war ideenreich. Der Kinderanwalt Till Eulenspiegel, in Düsseldorf eine Institution, erarbeitete mit Kindern ein Konzept, das unter anderem das Matschen im Sand vorsah. Das kam an. Anlieger und Besucher, die mit den Kindern nicht bis in den Hofgarten wollten, nutzen den Platz. Wenn sich Wünsche geändert haben, wäre eine Umgestaltung richtig. Und: Dass Steine, die 14Jahre kein Problem darstellten, nun als Risikofaktor genannt werden, ist ein Treppenwitz- denn dann gäbe es keine Abenteuerspielplätze mehr.

Zweitens: Anwohner beklagen, der Platz sei durch Randgruppen verschmutzt, man selber räume oft die Spritzen von Drogenkranken weg. Da fragt man sich: Wo ist der Ordnungsdienst, wo die Stadtsäuberung? Die Altstadt muss ja ebenfalls öfter gereinigt werden als Kaiserswerth- warum geschieht dies nicht bei diesem Spielplatz? Auch hier zeigt sich wie bei der Diskussion um die Zustände an den Wochenenden in der Altstadt: Die Stadtverwaltung reagiert träge und tut sich schwer damit, den öffentlichen Raum für die Bürger nutzbar zu erhalten. Das aufwändig umgebaute Rheinufer ist dieses Engagement sicher wert.

Drittens: Kinder kommen in Innenstädten tendenziell schlecht weg. Auf der Promenade haben die Kleinsten kein Heimspiel. Und in Zukunft wird der Spielplatz an der Reuterkaserne noch wichtiger: Im Theresienhospital und auf dem Gelände des Amts- und Landgerichts entstehen neue Wohnungen. Sollen da besser nur Kinderlose einziehen?

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