Düsseldorf DMT: Ärger um Kauf der Anteile

Einzelhandel zeigt sich verwundert über Geisels Pläne.

Düsseldorf. Die Neustrukturierung des Stadtmarketings birgt politischen Zündstoff. Die Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT) soll dabei unter das Dach der neuen 100-prozentigen Stadttochter Düsseldorf Marketing GmbH schlüpfen und sich künftig auf Tourismusfragen konzentrieren. Dafür will die Stadt die DMT-Anteile der Minderheitsgesellschafter (insgesamt 25 Prozent) aufkaufen, wie es in einer Beschlussvorlage heißt, die der Politik am Montag im Hauptausschuss vorgelegt werden soll. Darüber sind die privaten Anteilseigner allerdings wenig erfreut.

„Wir sind doch sehr verwundert“, sagt Peter Achten, Hauptgeschäftsführer des Rheinischen Einzelhandelsverbands, der rund fünf Prozent der Anteile hält. Der Verband ist damit der größte private Gesellschafter, neben anderen wie IHK und Hotel- und Gaststättenverband. Achten könne nicht nachvollziehen, dass die Politik jetzt eine Entscheidung treffen solle, obwohl er „noch keine schlüssige Argumentation“ für das Vorgehen der Stadt gehört habe. Und die sei notwendig, wenn man ein verbrieftes Recht zur Mitbestimmung in einen Sitz im Beirat eintauschen solle. „Das Ganze mutet an, als ob die Stadt den Einfluss der Privaten zurückdrängen will, um alleine schalten und walten zu können.“ Ein Kaufangebot liege zudem nicht vor.

Auch der Politik geht das Vorgehen der Verwaltung zu schnell. Manfred Neuenhaus, FDP-Geschäftsführer, sagt: „Der OB muss den privaten Anteilseignern das Vorgehen erst genau erklären.“ Grundsätzlich halte er das neue Konstrukt aber für sinnvoll.

Gänzlich gegen die Kaufpläne ist die CDU. Ratsherr Klaus Mauersberger sagte am Freitag: „Neben dem Verlust von unabhängigem Expertenwissen machen uns die finanziellen Risiken für die Stadt Sorgen. Für den Deal will Geisel zusätzliche Haushaltsmittel bereitstellen lassen. Das vergrößert erheblich das Millionenloch im Etat.“ ale

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