Düsseldorf-Kaiserswerth Dieser Sommernachtstraum bietet mehr als Theater

Die zweite Sommernacht kam gut an: Knapp 4000 Besucher freuten sich über Schauspiel in der Burgruine und viel Live-Musik.

Düsseldorf-Kaiserswerth: Dieser Sommernachtstraum bietet mehr als Theater
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die alte Burgruine wird zur Freiluftbühne und die Marktstraße verwandelt sich für einen Abend zur gefragten Flaniermeile: Erst zum zweiten Mal feierten die Kaiserswerther am Samstag ihre Sommernacht und doch wirkte es, als gehöre das Fest schon lange zum Stadtteil dazu. Nach einem witterungsbedingt holprigen Anlauf im vergangenen Jahr meinte es das Wetter dieses Mal gut mit den 22 Veranstaltern. Knapp 4000 Besucher zählte Initiator Thomas Schumacher vom organisierenden Gesprächskreis Kaiserswerth: „Die Vielfalt der Veranstaltungen funktioniert, weil wir die gemeinsamen Stärken auf einen Nenner bringen. So entsteht ein großes Fest von Kaiserswerthern für Kaiserswerther.“

Dass die Resonanz der auswärtigen Besucher dabei ebenfalls positiv ausfiel, freue ihn besonders. „Hätte jede Organisation ihr eigenes kleines Fest, würde das große Ganze verloren gehen. So können wir zeigen, dass Kaiserswerth lebt und durchaus mehr zu bieten hat, als nur den historischen Charme.“ Ob die Sommernächte in dieser Form fortgeführt werden, stehe allerdings noch nicht sicher fest — die positive Rückmeldung und neue Konzeptideen sprechen laut Schumacher aber dafür.

Überzeugend ist der Mix der Veranstaltungen: Am Nachmittag kamen die kleinen Besucher auf ihre Kosten, in der Stadtteilbücherei zeigte das Theater Don Kidschote das Piratenabenteuer rund um „Käpt’n Flintbacke“. Ein weiteres, gut besuchtes Highlight war das historische Theaterstück „Der Raub des Prinzen 2.0“. Aufgeführt wurde es in der alten Burgruine Kaiserpfalz von Schülern des Suitbertus-Gymnasiums. Nach der erfolgreichen Premiere vom „Raub des Prinzen“, das die Entführung des jungen Prinzen Heinrich IV. im Jahre 1602 thematisierte, befasste sich der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 11 nun mit einer Kombination von Moderne und Geschichte — eine gelungene Aufführung der Schüler mit viel Humor.

Auch die Cousinen Jona (5), Lara (8) und Klara (11) freuten sich mit ihrer Oma Christa auf das Ritterspektakel: „Bei dem Wetter bietet sich der Besuch eines solch schönen Theaters ja geradezu an.“ Sie waren aus Münster angereist und schätzten vor allem das offene Konzept des Fests.

Einen historischen Rundgang durch den Stadtteil mit Fakten rund um die Diakonie bot Michael Albrecht, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Fliedner-Kultur-Stiftung an: Rund zwei Stunden dauerte die Führung durch die verschiedenen Diakoniegebäude im Stadtkern, bei der unter anderem der Ursprung der berühmten Pflegemuseums-Mumie erklärt wurde. Stimmungsvoller wurde es in den Abendstunden, Live-Musik an mehreren Standorten bot die Möglichkeit, die laue Sommernacht ausklingen zu lassen: „Da lohnt sich der Weg aus Mettmann“, erklärt Annemarie Meier, die sich mit Ehemann Rudolf auf einen Klavierabend im Garten des Stammhauses freute. Das Düsseldorfer Jazzensemble JE:D in der Burgruine sowie das aus Kaiserswerth stammende Michael Falk JazzDuo im Garten der Evangelischen Kirchengemeinde boten etwas für den ausgefallenen Geschmack.

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