Sparkassenbus Dieser Bus soll in Düsseldorf acht Sparkassen-Filialen ersetzen

Düsseldorf · In Düsseldorf steuern demnächst Banker einen Bus durch die Stadtteile. Dieser soll Kunden die geschlossenen Filialen ersetzen, doch die Zeit ist knapp bemessen.

 Die Banker Annette Packeisen und Gordan Mikulcic kommen mit dem neuen Sparkassenbus in die Stadtteile.

Die Banker Annette Packeisen und Gordan Mikulcic kommen mit dem neuen Sparkassenbus in die Stadtteile.

Foto: Judith Michaelis/Michaelis, Judith (JM)

Auf dem Burgplatz stellte die Stadtsparkasse Düsseldorf am Mittwoch ihre neue mobile Filiale vor. Der rote, barrierefreie Bus mit integriertem Geldautomat und Mini-Schalter sowie Beraterplatz und Toilette im kleinen Innenraum soll acht von insgesamt 13 Filialen ersetzen, die das Geldinstitut zum 30. September und 31. Oktober schließen wird. Banker werden den Bus steuern.

An Feiertagen setzt der Sparkassenbus aus

Ihr „Stundenplan“ steht: Montags bis donnerstags fahren sie in die Stadtteile. Allerdings: Sie kommen dort nur einmal in der Woche hin und dies für genau zweieinhalb Stunden (siehe Kasten). Entweder vormittags von 9.30 bis 12 Uhr oder nachmittags von 13.30 bis 16 Uhr. An Feiertagen jedoch steht die mobile Filiale still. Anders als bei der Awista, die diese Tage nachholt, setzt die Stadtsparkasse dann eine Woche aus.

Ob in Urdenbach, Heerdt oder Flehe, die Sparkassen-Kunden dort haben seit Bekanntgabe der Filialschließungen im Oktober 2018 ihren Unmut geäußert. Vor allem ältere Düsseldorfer haben für den Erhalt gekämpft. Vergeblich. In Zeiten des wachsenden Online-Bankings und des geplanten Abbaus von 400 Stellen (bis 2022) setzt die Stadtsparkasse auf die „Privatkundenstrategie 2.0“, wie sie es nennt. Dazu bietet sie dann noch 40 Filialen an, hat täglich rund 4000 telefonische Kundenkontakte, man chattet und nun kommt der Sparkassenbus dazu.

Dessen Präsentation war Chefsache. Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der SSK Düsseldorf, sagte: „Wir bringen die Filiale zu den Kunden.“ Der Schriftzug „Nähe ist einfach“ auf dem roten Bus soll dies unterstreichen, doch auch Sparkassenvorstand Michael Meyer ist „sehr gespannt, wie die Kunden das Angebot annehmen werden. Jedenfalls haben bislang, so sagt er auf Nachfrage, kaum Kunden der von Schließung betroffenen Filialen gekündigt. „Wir haben keine massive Kundenabwanderung, es gibt keine Auffälligkeiten.“

Meyer betont, dass die Busse nicht nur im ländlichen Raum von Kreissparkassen eingesetzt werden, sondern auch in anderen Metropolen wie Berlin oder Dortmund. Dort habe man gute Erfahrungen gemacht. In der mobilen Filiale kann man Geld abheben, Kontoauszüge ziehen, Überweisungen abgeben, an der Kasse Geld einzahlen und abheben und ein persönlicher Ansprechpartner ist vor Ort. Auch Beratungsgespräche können im Bus geführt werden, die Privatsphäre werde durch eine Glasschiebetüre bewahrt.

Gerne hätte die SSK einen Elektrobus gekauft, doch den gebe es in dieser Ausführung noch nicht, so Göbel. Dafür befinden sich auf dem Dach Solarpendel, der Innenraum ist klimatisiert. Sollte es an den Einsatztagen regnen, sind auch Regenschirme für die Kunden an Bord.

Vorgestellt wird der Sparkassenbus auch auf Veranstaltungen und Festen: So auf dem Heerdter Schützenfest am 16. August (die Heerdter Filiale wird ja geschlossen) oder auf dem Sparkassen-Renntag am 18. August.

 Annette Packeisen an ihrem neuen Arbeitsplatz in der Mobilen Filiale der Stadtsparkasse.

Annette Packeisen an ihrem neuen Arbeitsplatz in der Mobilen Filiale der Stadtsparkasse.

Foto: Judith Michaelis/Michaelis, Judith (JM)

Ab 2. September dann folgt der Testlauf in den acht Stadtteilen. Die Filialen sind dann noch einen Monat parallel dazu geöffnet. Der Sparkassenbus bekommt etwa in Umkreis von 10 bis 40 Metern der Filiale einen festen Standort. Die Schilder dazu werden an diesen – mit der Stadt abgestimmten und von der SSK gemieteten – Plätzen aufgestellt.

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