Die Welt zu Gast bei der Medica

Die Medizinmesse zieht besonders viel Publikum aus aller Welt an; die WZ stellt einige weit angereiste Gäste vor.

Düsseldorf. Clark Chiu hat gehört, dass in Düsseldorf gerade der Karneval begonnen hat. Wenn er sein Messeprogramm hinter sich hat, würde er sich gern mal anschauen, was das eigentlich ist, rheinischer Karneval. Clark Chiu hat eine weite Reise auf sich genommen, um bei der Medica dabei zu sein, er ist aus Taiwan angereist. Damit ist der junge Mann aktuell kein Exot in den Messehallen, die Medizinmesse ist vielleicht die internationalste (siehe Artikel unten) in Düsseldorf.

Die Welt zu Gast bei der Medica
Foto: David Young

Clark Chiu (29) produziert in seiner Heimat Fitnessgeräte, die bislang vor allem in den USA vertrieben werden. In Deutschland sucht er Partner, um auch in Europa Fuß zu fassen. „Die Deutschen sind sehr gesundheitsbewusst, anders als die Asiaten“, hat er beobachtet.

Schon im Vorjahr war der junge Geschäftsmann bei der Medica, hat sich die Altstadt, den Rheinturm und die Königsallee („King’s Road“) angeschaut. Logistisch ist das nicht ganz einfach, ein Hotelzimmer — zumindest ein bezahlbares — hat er in der Stadt nicht gefunden und ist deshalb wieder in Leverkusen abgestiegen.

Auch Juliet Kituyi ist in Düsseldorf nicht fündig geworden, sie ist nach Köln ausgewichen. Auf dem Messegelände schaut sie sich gerade einen Infektionsrettungswagen an: „Meine Firma verkauft Rettungswagen“, erläutert sie — „allerdings nicht solche, wir brauchen in Kenia geländegängigere Fahrzeuge.“

Der Infektionswagen ist von einer Firma aus Wietmarschen auf Transporte hochinfektiöser Patienten ausgerichtet — was in diesen Tagen Assoziationen weckt. „Wir werden schon öfter auf Ebola angesprochen“, bestätigt Florian Degenhardt, Mitarbeiter der Herstellerfirma.

In den Hallen ist am ersten Tag wuseliges Treiben, wer stehen bleibt, wird angerempelt. Joseph Amin aus Ägypten steht gerade in der Vorhalle und telefoniert. Seine Firma kauft medizinische Geräte aus Italien und Frankreich („deutsche sind zu teuer“) und vertreibt sie in seiner Heimat. Die Messe besucht er zum fünften Mal, es sei so praktisch, die Menschen und die neuen Produkte an einem Ort zu haben.

Von Düsseldorf ist er ganz begeistert, „the town is lovely“, lautet sein Kommentar. Auf das Messe-Catering verzichtet er deswegen, er hat sich gerade mit Kollegen zum Mittagessen verabredet und verabschiedet sich Richtung Altstadt.

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