Neues Liniennetz Die Wehrhahn-Linie besteht auch den ersten Stress-Test

Hier und da hakt es noch: Es gibt vereinzelte Verspätungen, am Sonntagabend sprang eine leere Bahn aus den Schienen — und das erste Graffito war auch schon da. Aber sonst läuft’s.

Neues Liniennetz: Die Wehrhahn-Linie besteht auch den ersten Stress-Test
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Erster Werktag nach Start der Wehrhahn-Linie: Würde sich das neue Netz auch beim ersten Stress-Test bewähren? Diese Frage stellten sich am Montag viele Düsseldorfer. Und die Antwort lautet Ja — mit ein paar kleinen Abstrichen.

Neues Liniennetz: Die Wehrhahn-Linie besteht auch den ersten Stress-Test
Foto: Melanie Zanin

Im Großen und Ganzen lief der Betrieb erstaunlich glatt. „Wir hatten auch am Montag insgesamt 200 Mitarbeiter und Scouts an der Strecke, deren Fazit fällt sehr positiv aus“, freut sich Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. Kritik beziehe sich vor allem auf den ein oder anderen problematischen Anschluss. Schumacher: „Die Leute sollen uns ruhig alle Probleme melden, nach vier Wochen sehen wir dann genauer, wo es hakt und was vielleicht angepasst werden kann.“

Was sich wohl schon jetzt zeigt, ist, dass die Kreuzung Wehrhahn mit Worringer- und Adlerstraße (dort mit der Weiterführung zur Toulouser Allee) zum Nadelöhr der neuen U-Bahnlinien werden kann. Beim WZ-Test funktionierte die Ausfahrt aus den Tunnel mehrfach problemlos, die Züge kamen ohne zusätzlichen Halt über die Kreuzung. Dass das nicht immer so ist, zeigte sich in Gegenrichtung. Da musste ein Zug der Linie U73, der bei Abfahrt schon zwei Minuten Verspätung hatte, zwei Mal an einer roten Ampel halten: erst an der Ecke Rethelstraße, dann an der Adlerstraße noch mal. Bei Ankunft in der Altstadt hatte der Zug vier Minuten Verspätung. „Unsere Fahrbetriebsexperten sagen, dass es nur dann zu spürbaren Verzögerungen kommt, wenn mehr als eine Bahn oben am Wehrhahn auf grünes Licht für die Tunneleinfahrt warten muss“, sagt Rheinbahnsprecher Georg Schumacher. Denn die automatische Zugsicherung in den Tunneln wacht darüber, dass gewisse Mindestabstände zwischen Bahnen eingehalten werden.

Und auch die ersten Graffiti an der Wehrhahn-Linie sorgten für Ärger. An Abgängen zum U-Bahnhof Graf-Adolf-Platz wurden an vier Stellen Schmierereien auf den nagelneuen grünen Wänden platziert. Bei den Düsseldorfern hält sich das Verständnis darüber schwer in Grenzen. „Das ist schlecht, wenn etwas Neues nach so kurzer Zeit beschmutzt wird“, findet etwa Kathrinne Quiñonez. Und Nicole und Oliver Peters meinen: „Das ist katastrophal, man merkt den fehlenden Respekt und die fehlende Wertschätzung im Miteinander in der Gesellschaft.“ Schumacher beruhigt: „Wir haben die Schmierereien zügig entfernt, da sind wir relativ intolerant.“

Glimpflich lief ein Vorfall am Sonntagabend ab: Am Mörsenbroicher Ei war ein leerer Zug der Linie U 73 aus den Gleisen gesprungen. Mit der neuen Wehrhahn-Linie hatte das aber ohnehin nichts zu tun.

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