Die Wächter der Radwege
Die Stadt soll fahrradfreundlicher werden. 32 regelmäßig radelnde Scouts helfen dabei, indem sie der Stadt ihre täglichen Probleme schildern.
Düsseldorf. Der Düsseldorfer Verkehr hat seinen Ruf weg. Kurz gesagt, gilt er als autofreundlich und als fahrradfeindlich. Und das obwohl die Stadt pro Jahr rund eine Million Euro allein in den Neubau von Radwegen investiert, es in der Landeshauptstadt mittlerweile mehr Fahrräder als Einwohner gibt und Düsseldorf 2007 sogar in die Arbeitsgemeinschaft der fahrradfreundlichen Städte in NRW aufgenommen wurde.
Trotz ruinierten Rufs, es tut sich also was im Düsseldorfer Radverkehr. Um die Situation weiter zu verbessern, greift die Stadt seit gut zwei Jahren auch auf die Erfahrungen von Fahrradscouts zurück. 32 regelmäßig radelnde Düsseldorfer melden dem Amt für Verkehrsmanagement von Zeit zu Zeit, was ihnen an Problemen begegnet.
Einer von ihnen ist Rüdiger Heumann. Der 44-jährige Ingenieur radelt täglich von Eller nach Rath zur Arbeit. "Ich habe aus ökologischen Gründen nie einen Führerschein gemacht", sagt das Vorstandsmitglied des ADFC. Seit zwei Jahren ist er als Scout unterwegs.
Von Pflanzen überwucherte Fahrradwege habe er zum Beispiel gemeldet oder die Absenkung eines Bürgersteigs gefordert. "Ich war verblüfft. Meistens war das nach spätesten vier Wochen erledigt." Um ein fehlendes Vorfahrtsschild an der Kreuzung Posener Straße/ Richardstraße aufzustellen, habe das Amt für Verkehrsmanagement allerdings ein Jahr gebraucht.
427 Scout-Meldungen sind bislang insgesamt bei der Stadt eingegangen. Mehr als die Hälfte der angezeigten Mängel sind bisher behoben worden, wie es in einer bilanzierenden Vorlage für die heutige Sitzung des Verkehrsausschusses heißt.