Die Toulouser Allee ist komplett

Ein 700 Meter langes Teilstück wurde Donnerstag eröffnet. Damit ist die Verbindung vom Wehrhahn bis zur A52 fertig — sie hat gut 61 Millionen gekostet.

Seit Donnerstag für den Verkehr geöffnet: ein neues Teilstück der Toulouser Allee. Dies ist die Perspektive von der Heinrich-Ehrhardt- bzw. Grashofstraße Richtung Süden. Rechts im Bild: der neue FH-Campus.

Seit Donnerstag für den Verkehr geöffnet: ein neues Teilstück der Toulouser Allee. Dies ist die Perspektive von der Heinrich-Ehrhardt- bzw. Grashofstraße Richtung Süden. Rechts im Bild: der neue FH-Campus.

Foto: David Young

Düsseldorf. Wohl keine andere Straße in Düsseldorf hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten für so viel Streit gesorgt wie die Toulouser Allee. Der Bau einer vierspurigen Trasse war politisch schwer umstritten: Rot-Grün kämpfte lange heftig gegen den Bau dieser „Stadtautobahn“, doch Schwarz-Gelb setzte sie durch.

Grafik: klxm.de

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Donnerstag aber wurde sie schiedlich-friedlich komplettiert: Im Beisein von Bezirksvorsteherin Marina Spillner (SPD) schnitt Verkehrsdezernent Stephan Keller das symbolische Band durch — und eröffnete damit ein 700 Meter langes Teilstück, mit dem die Toulouser Allee nun komplett ist.

Eröffnung: Entlastungsstraße Toulouser Allee - letztes Teilstück freigegeben
15 Bilder

Eröffnung: Entlastungsstraße Toulouser Allee - letztes Teilstück freigegeben

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Die Trasse reicht vom Wehrhahn bis zur Grashof- bzw. Heinrich-Ehrhardt-Straße (siehe Grafik in Bild 2) und stellt so einen Anschluss an die Autobahn 52 von und nach Essen her. Der Clou: Von der Ehrhardt-Straße gibt es von beiden Fahrtrichtungen aus einen Anschluss an die neue Straße. Durch diesen Lückenschluss, glaubt Keller, werde der Verkehr auf der Toulouser Allee rasch zunehmen (siehe Interview in der Printausgabe vom 19.12.2014) — bislang war dort eher wenig los.

Der Bau des Donnerstag eröffneten Teilstücks (vier Spuren mit Fahrbahnbreiten von gut drei Metern) hat 17,65 Millionen Euro gekostet, davon hat das Land 7,65 Millionen übernommen. Damit summieren sich die Gesamtkosten für die Allee auf 61 Millionen Euro — allerdings inklusive der Erschließungsstraßen in den Neuen Derendorfer Stadtquartieren, also z.B. der Stadtgartenallee und der Marc-Chagall-Straße.

Ob sich das Geld wirklich gelohnt hat? In Minuten gerechnet klingen die möglichen Zeitgewinne gar nicht so riesig, das zeigte ein Selbsttest Donnerstagmorgen: Da dauerte der vom Routenplaner angezeigte Idealweg von der Kö bis zur Grashofstraße (ohne Nutzung der neuen Toulouser Allee) ziemlich genau 15 Minuten. Der selbe Weg über die neue Trasse dauerte elf Minuten. Umgerechnet bedeutet das immerhin eine Zeitersparnis von 26 Prozent — klingt schon besser.

Besonders wichtig ist die neue Straße für den in Bau befindlichen Campus der Fachhochschule — er wird vor allem über die Toulouser Allee an das Verkehrsnetz angebunden. An der Ausfahrt dort sowie an den Anknüpfungspunkten Münster- und Ehrhardt-Straße wird der Verkehr per Ampelanlage geregelt. Auch einen U-Turn gibt es: Der ist nötig, weil man von Osten kommend nicht mehr aus der Münsterstraße nach links abbiegen kann.

Ach ja, vielleicht gibt es doch eine Straße, die für noch mehr Streit gesorgt hat: der Tausendfüßler. Ironie der Geschichte: Seine Reste wurden in der neuen Rampe von der Münsterstraße hinunter zur Toulouser Allee verbaut.

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