Die Toten Hosen am Ring: Werbekonzert für Fortuna

Band trat vor mehr als 70 000 Fans auf. Übertragung in mehr als 120 Länder.

Düsseldorf. „Linkin spielt im Park und wir am Ring“: Das Festival „Rock am Ring“ hat es sogar in einen Song auf dem neuen Album der Toten Hosen geschafft. Kein Wunder, dass sich die Band bei ihrem Jubiläumskonzert am Sonntagabend vor mehr als 70 000 Fans mächtig ins Zeug legte, zumal das Festival auch noch in mehr als 120 Länder übertragen wurde.

Bei saumäßigem Wetter und vom Winde verwehtem Sound schafften es Campino, Kuddel & Co., die Fans so in Bewegung zu versetzen, dass sie sich nicht die sonst hochwahrscheinliche Sommererkältung zuzogen. Auf der Setlist standen die Klassiker wie „Hier kommt Alex“, „Wünsch Dir was“, „Liebesspieler“ und „Liebeslied“, aber auch neue Songs wie „Ballast der Republik“ oder das anrührende „Draußen vor der Tür“. Exotisch und gut: Campino stimmte mit dem Publikum „Heute hier, morgen dort“ von Hannes Wader an, und auch den Ärzten als früheren „Feinden“ wurde mit „Schrei nach Liebe“ Respekt erwiesen.

Die Schwächen beim Gesang nimmt Campino kaum einer mehr übel, vielmehr überzeugt er immer wieder als humorvoller Kommunikator. So sprach er gegen den Regen an („hier sind 25 Grad, wir schwitzen“) und funktionierte den Abend zu einer gigantischen Fortuna-Werbeshow um, so dass die Ehrenmitgliedschaft beim Verein nur noch Formsache sein dürfte. Dies schon bei der Begrüßung: „Wir sind endlich zurück, endlich zurück in der 1. Liga. Hier sind die Toten Hosen aus Düsseldorf“, rief Campino der Menge zu. Später sang er den Düsseldorfer Stadionhit „Da kannst du jeden in Deutschland fragen, F 95 ist einfach nicht zu schlagen“ und meinte: „An alle anderen: So viel Zeit muss sein“. Das Spiel gegen Hertha ging bei Campino in die Verlängerung: Er kletterte einen Mast hoch, zündete ein Bengalo an — und kündigte zwei Geisterkonzerte an.

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