Ladensterben Die Sorgen der Holthausener

Beim Dialog mit OB Thomas Geisel klagten die Bürger unter anderem über das Ladensterben.

Ladensterben: Die Sorgen der Holthausener
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Gleich drei Pfarrer begrüßten Thomas Geisel zum OB-Dialog im Klarenbach-Saal, Pfarrer Jae-Woan Kim von der koreanischen-evangelischen Gemeinde, und die bisherigen Hausherren, Hartmut Wölk und Christian Schmandt. Dann ging es im voll besetzten Kirchensaal Schlag auf Schlag, denn den Anliegern brennen viele Probleme auf den Nägeln, der Verkehr, die Junkies und die fehlenden Angebote für Jugendliche.

Martina Jordan etwa fürchtet um die Schulkinder im Einzugsbereich der Itterstraße. Sie findet es unmöglich, dass die Kinder an den Drogensüchtigen vorbeigehen müssen. Nicole Zander ärgert sich über die Ratten, die vor ihren Füßen am Kamper Acker herumlaufen. Andere Anlieger hätten gern Einkaufsmöglichkeiten, denn seit der Schließung des Falkenberg-Centers gibt es weder Bäcker noch Fleischer, weder einen Lottoladen noch ein Blumengeschäft.

Georg Schiller ließ seinem Frust über den Verkehr freien Lauf. Auf der Paul-Thomas-, Nürnberger- und Henkelstraße werde man fast schon von den „Riesenlastern“ überrollt. Für einen Vorort sei so ein Verkehr unmöglich. Sofort schob Geisel hinterher, Holthausen sei kein Vorort, sondern ein Stadtteil im Süden Düsseldorfs. Den Verkehr konnte er allerdings auch nicht leugnen mit seiner Bemerkung: „Wo produziert wird, brauche ich auch Wege zum Abtransport.“

Sprecher der Bürgerinitiative „Hafenalarm“ hätten am liebsten den Ausbau des Reisholzer Hafens weggezischt, so temperamentvoll und eingespielt kam das Veto gegen einen weiteren Ausbau. Geisel berief sich auf die Machbarkeitsstudie, die über den Ausbau entscheiden werde. Sie ermittle die Grundlagen und sei im Ergebnis offen. Es gehe aber generell darum, die Arbeitsplätze der ortsansässigen Firmen zu erhalten. Dem Vorwurf, die verkehrliche Erschließung sei nicht gesichert, begegnete er mit den Worten, hier vertraue er auf seine Rechtsabteilung,

Den bevorstehenden Verkauf des Kinderbauernhofs Niederheid mit seinem therapeutischen Reiten bestätigte Geisel. Ein Bewerber habe ein „sehr seriöses Angebot“ abgegeben. Der Privatmann könne im Gegensatz zur Stadt die teure Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes abschreiben. Das sei eine gute Lösung für Holthausen. Der Verkauf sei aber noch nicht abgeschlossen.

Zu den Junkies meinte Geisel, er setze auf das Team des neuen Facharztes, der seit Oktober die Suchtkranken betreut. Er behandle die Patienten in geschlossenen Räumen, so dass die Junkies nicht mehr den Kamper Acker belagern. Vor Ort wartet man ab und hofft auf Besserung.

Rafaele Bremer-Hilsmann monierte die fehlende Jugendbetreuung in Holthausen. Geisel nannte als Trostpflaster den Bolzplatz Geeststraße aus Mitteln der Städtebauförderung. Im Herbst wird er eingeweiht. Und in den Sommerferien eröffnet. Klaus Klinger beim Festival „Urban Art“ für eine Bodengestaltung auf dem Kamper Acker sorgen.

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