Karneval Die Kostüm-Trends für die tollen Tage

Ein besonderer Renner bei den Jecken in diesem Jahr: Die Einhorn-Verkleidung. Aber auch Klassiker wie der Indianer gehen immer.

Karneval: Die Kostüm-Trends für die tollen Tage
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Die Frage „als was gehe ich Karneval?“ beschäftigt all jene Jecken in diesen Tagen, die noch kein passendes Outfit für Fasching haben. Witzige Kostüme, sexy Verkleidung — die Auswahl für Karneval 2017 ist riesig. Sabrina Hof ist Filialleiterin beim großen Karnevalsgeschäft Deiters an der Völklinger Straße und weiß genau, welche Kostümideen für diese Session angesagt sind.

Glaubt man den Verkaufszahlen, werden die edelsten aller Fabeltiere in Heerscharen unterwegs sein: Einhörner — mit einem geraden Horn auf der Stirnmitte oder weniger authentisch oben auf dem Kopf am Haarreif befestigt.

Wem das zu schnulzig ist, der steht vermutlich eher auf Steampunk mit technischem Retro-Look im viktorianischen Kleidungsstil. Und Indianer, die gehen immer, sagt Hof. Seit vielen Jahren sei der Trend zum braunen Fransenkostüm in Lederoptik ungebrochen, während andere Verkleidungen mitunter ja durchaus aus der Mode kämen. „Die Winnetou-Neuverfilmung des Karl-May-Klassikers, die gerade erst im Fernsehen lief, hat aktuell auch einen Anteil an der Beliebtheit.“

Mehr als 400 verschiedene Kostüme bietet Deiters auf zwei Etagen und 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche und nur eines ist bereits restlos ausverkauft: „Sie glauben es kaum, aber die Kölner Mottolatzhosen fanden in Düsseldorf guten Anklang!“, sagt Hof lächelnd. Kein einziges Stück der rot-weiß-karierten Hosen mit fünf aufgestickten „Päns“ sei mehr verfügbar. Lappenfracks bunt oder rot-weiß-gestreift, sind ebenfalls stark nachgefragt, Klebe-Narben aus Latex und auch Kontaktlinsen: „Die gibt es in allen Farben, das sind Wahnsinns-Hingucker“, schwärmt Hof.

„Bis zu 15 Mitarbeiter sind jetzt im Einsatz, obwohl die meisten Kunden keine Hilfe brauchen“, sagt Hof. „Aber an den Kabinen werden sie gebraucht, wenn etwa eine andere Größe benötigt wird.“ Familienväter suchen etwas Bequemes, junge Frauen nach Verführerischem und Junggesellen nach etwas Spektakulärem, für den Straßenkarneval sollen es am liebsten warme Plüschkostüme sein — und fast alle werden fündig. „Nur wenige Kunden verlassen unser Haus, ohne eingekauft zu haben.“

Wie viel Geld die Freunde der fünften Jahreszeit an der Kasse lassen, sei sehr unterschiedlich: „Mancher braucht nur ein kleines Accessoire für zwei Euro, andere investieren mehr als hundert Euro in die Verkleidung“, berichtet Hof. Der Kostümkauf wird von den Jecken regelrecht zelebriert: Bei Musik zum Schunkeln von morgens bis abends sei die Laune der Kunden stets gut und die Verweildauer recht lange, mindestens eine Stunde: „Viele verabreden sich hier zum gemeinsamen Kauf und es wird viel gelacht.“

Nichts mehr zu lachen hat in diesem Jahr trotz aller Retro- und Klassikertrends nur einer: Der gute alte Clown, den will in diesem Jahr kaum jemand haben.

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