Die Kinder stehen im Fokus
Evangelische Stiftung ist jetzt unabhängig von der Gemeinde — und hat viele Pläne.
Gemeinsam frühstücken, Geschichten hören, basteln, seine Zeit mit Freunden, aber auch mit neuen Menschen verbringen — das stand beim Kinderbibelmorgen in Kaiserswerth im Mittelpunkt. Junge Familien, Konfirmanden und alteingesessene Düsseldorfer trafen im Gemeindehaus der evangelischen Kirche zusammen, um die Arbeit der Evangelischen Stiftung zu feiern. Vor einigen Wochen hat sich die Stiftung „Jugend in der Kirche“ selbstständig gemacht, um unabhängig von der Gemeinde agieren zu können.
„Wir freuen uns, dass die Arbeit für die Zukunft damit besser abgesichert ist“, sagt Pfarrer Jonas Marquardt. Das Programm der Stiftung, das sich seit 2003 entwickelt hat, bleibt dabei ähnlich. „Ziel ist es, Kinder und Jugendliche aus dem Düsseldorfer Norden miteinander in Kontakt zu bringen, sie zu unterstützen und für den Glauben zu gewinnen“, erklärt Diakonin Alexandra Canstein, die als Sozialpädagogin die Angebote leitet. Angesprochen werden nicht nur Gemeindemitglieder, sondern alle jungen Menschen von Wittlaer bis Lohausen, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrer Religion.
Der Schwerpunkt liegt zwar auf kirchlicher Arbeit wie Kindergottesdiensten, dem Kinderbibelmorgen und Kirchenfahrten, aber auch Freizeiten für Kinder und Jugendliche, die für Teilnehmer bei Bedarf finanziert werden, und Projekte wie Hausaufgabenhilfe zählen dazu. Die Veranstaltungen werden seither unterschiedlich gut angenommen. „Das schwankt schon mal im Verlauf der Jahre“, sagt Canstein. „Nach einer Flaute kommen derzeit wieder mehr junge Menschen zu uns.“
Der sechsjährige Philip, der den Geschichten zuhört, ist schon eine ganze Weile dabei. Familie Hartmann kam zum ersten Mal. Mit fünf Jahren ist die älteste Tochter Cecilie gerade im richtigen Alter für den Bibelmorgen, der normalerweise nur für Kinder von fünf bis zehn Jahren gedacht ist. Einmal im Monat wird er angeboten. „Für uns ist die Veranstaltung eine gute Möglichkeit, um unsere Kleinen an die Kirche heranzuführen“, sagt Martina Hartmann. „Beim nächsten Mal kann Cecilie alleine hierherkommen.“ Die Familie fühlt sich der Gemeinde verbunden, kennt das Haus und die darin geleistete Arbeit bereits aus Spielgruppen.
Diesmal ist der Bibelmorgen aufwendiger angelegt, es geht durch alle Räume, Konfirmanden erzählen an verschiedenen Stationen Geschichten zu Themen wie Hoffnung, Gerechtigkeit, Liebe oder Stille. Emma und Leandra bereiten sich schon mal darauf vor, später vielleicht bei einer Kinderfreizeit mitzuhelfen. „Wir haben schon bei einigen Angeboten mitgemacht, bei einem Kindermusical, das wir aufgeführt haben, und bei Reisen. Das macht echt Spaß“, sagt die 13-jährige Emma. „Hier gefällt mir vor allem, dass man mal mit den ganz Kleinen, aber auch mit älteren Menschen etwas gemeinsam macht.“