Die Jecken stehen in den Startlöchern

Von Altweiber bis Rosenmontag wird in Düsseldorf auch auf den Straßen geschunkelt und gebützt — mit Sicherheit.

Die Jecken stehen in den Startlöchern
Foto: Stefan Arendt

Düsseldorf. Die Jecken stehen schon in den Startlöchern, denn am Donnerstag um 11.11 Uhr beginnt der Straßenkarneval, und bis zum Rosenmontag wird der Ausnahmezustand in der Düsseldorfer Altstadt ausgerufen.

„Verkleidet euch an Altweiber als Möhnen und stürmt das Düsseldorfer Rathaus“, fordert Josef Hinkel, Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval (CC), alle Frauen auf. Auf dem Marktplatz vor dem Rathaus wird es bis 16 Uhr ein buntes Bühnenprogramm mit allen bekannten Düsseldorfer Bands geben, bevor die Narren dann zu Tausenden in die Altstadt strömen.

Eine Rekordteilnehmerzahl von 3129 Gruppen vermeldet Ellen Schlepphorst, Jugendbeauftragte des CC, für den Kinderumzug am Karnevalssamstag. Der Zoch für kleine Leute startet um 14 Uhr und zieht über die Königsallee durch die Altstadt bis zum Burgplatz. Zwölf Musikkapellen, drei Kutschen und sechs Kinderprinzenpaare werden mit dabei sein. Erstmals wird das CC die bestkostümierten Gruppen und Handwagen prämieren. Neben Geldpreisen lockt die Teilnahme am diesjährigen Rosenmontagszug.

Am Sonntag um 11.11 Uhr startet dann wieder das bunte Kö-Treiben — eine Art Pendant zu den Kölner Schul- und Veedelszügen. Dieses Jahr ist auf der Kö auch eine Delegation aus Teneriffa dabei. „Ich freue mich schon wahnsinnig auf die Blumenkönigin“, verriet Prinz Christian II. Mehrere Hunderttausend Besucher werden dazu erwartet.

Die Genehmigung liegt vor und so kann der Höhepunkt des karnevalistischen Treibens wie geplant starten. Gemeint ist der Rosenmontagszug, zu dem wieder knapp eine Millionen Menschen erwartet werden. Um 12.30 Uhr startet der „Zoch“ am Rheinufer und macht sich auf seinen etwa fünf Kilometer langen Weg durch die Düsseldorfer Innenstadt. 5000 Jecken, 74 Wagen und 28 Kapellen werden mitziehen.

Gespannt darf man auf die Mottowagen sein, die Wagenbauer Jacques Tilly entworfen hat. Anders als in Köln werden die Motive unter Verschluss gehalten. In der Domstadt sorgte jüngst ein Wagen zum Thema „Charlie Hebdo“ für Schlagzeilen. Bei einer Abstimmung unter Jecken wurde er zwar als Siegerwagen gekürt, dann aber wieder einkassiert. Das Festkomitee Kölner Karneval hatte das Aus mit „einer Welle der Angst“ begründet. Bleibt Tilly bei seiner Haltung, wird in Düsseldorf kein Wagen zum Thema zu sehen sein.

Aber: „Bisher sind elf Mottowagen geplant, es kann aber sein, dass noch ein zwölfter Wagen hinzukommt“, sagt CC-Geschäftsführer Christoph Joußen. Entlang des Zugweges gilt ab 8.30 Uhr absolutes Halteverbot. Darauf sollten die Autofahrer unbedingt achten, denn es wird rigoros abgeschleppt. Auch in diesem Jahr herrscht wieder ein Glasverbot in der Düsseldorfer Altstadt. An den 16 Zugängen zur Altstadt wird das Ordnungsamt mit 220 Mitarbeitern die Einhaltung überwachen.

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