Karneval in Düsseldorf
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Die Hoppeditzrede 2019 im Wortlaut
Etwa 5000 Jecken sind zum Hoppeditz-Erwachen zum Rathaus gekommen.
Foto: David Young
Düsseldorf Die Karnevalssaison ist eröffnet. Der Hoppeditz ist aus seinem Senftopf gestiegen und hat seine Rede gehalten. Hier gibt es die ganze Rede im Wortlaut.
Dank Euch schön für’s Wecken, doch ich war schon am pesen Aber heute wär‘ das nicht nötig gewesen Denn ich ”scoote” seit Wochen schon um’s Areal hier in unserer Stadt, und zwar klimaneutral
Mir ist scheißegal, ob die Rheinbahn heut fährt, Oder ob sie verspätet, - es mich nicht mehr stört Ob Stau auf der Straß’ oder zäher Verkehr Ich roll dran vorbei, es juckt mich nicht mehr Am Taxi und Uber ‚Herum-Gestritte‘ Da fahr ich vorbei, als lachender Dritte’ Ich nutze den Gehweg als Rennstrecke nur Das ist meine eigene Umweltspur Die Dinger steh’n überall, mehr als genuch’ Nur für den Geisel is dat nix: Für den ist die Lenkstang zu hoch!
Doch ich fahr ’damit jetzt durch die Session Und ich höre die Jecken sich wundern schon Dass ich überall bin ganz schnell ist doch klar Wie bei Hase und Igel ruf ich: Ich bin schon da! Und dann sagen die Jecken: Du bist schon ein toller… Das gibt’s doch garnicht: Doch mim Roller!
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Hoppeditz-Erwachen 2019 in Düsseldorf
Foto: David Young
Feiertagsverlegung
Ich kann es kaum fassen, es mich echt bewegt In Mönchengladbach ham se den 11.11. verlegt Auf einen Tag vorher, nä wat e Geschiss Weil da verkaufsoffener Sonntag is
ja, wo führt denn dat hin, dann könn’ mer mit Brast Alle Feiertage verlegen, wohin’s grade passt… Den 3. Oktober legen wir dann behende Immer auf enen Freitag für’n langes Wochenende
Ende August feiern wir Nikolaus, diesen edelen Recken Weil die Printen im Laden dann noch frisch sind und schmecken Silvester im Sommer - wär doch viel netter Weil mer da sowieso immer grillen un dann is besser Wetter
Un wenn der 1. Mai auf nem Sonntag fällt was nicht gut Schieben wir ihn auf Montag, damit die Arbeit auch ruht Allerheiligen leg’ mer auf den 12. sodann Damit man am 11.11. länger feiern kann
Auf Karnevalsfreitag legen wir dann Himmelfahrt Und ich weiss jetzt wie das CC mächtig Kosten spart Fronleichnam legen wir auf Rosenmontag noch Ja, - Scheiß egal Leute - Zoch is Zoch! Nur ich komme immer, 49 vor 12 Am elften im elften um elf Uhr elf
Die Jünger der Freitagsbewegung
Ich bin ja froh, sag ich mal gewiss Dass heut Montag und nicht Freitag is Sonst hätten wir vielleicht, das wär unerhört hier die Thunberg-Jünger beim Nix-Lernen gestört
Die meisten kommen ja morgens dann an direkt nach dem Frühstück natürlich vegan also Müsli mit Mango, Papaya und so ein paar Hirseflocken und Samen vom Floh Avocado, Bananen, und ein „Muß“ mit Milch der frischen Kokosnuss Superfood Frühstück - eben reine Natur für unsere Helden der Futur aus Bio-Anbau versteht sich doch klar in Neuseeland, China, Sansibar per Schiff bis nach Hamburg dann Flug nach Köln-Wahn und kommt der LKW in Düsseldorf an ist das CO2 Leut`, das dabei entwich ein Fliegenschiss nur halt, unterm Strich
Zur Demo bringt der Papa sie ganz praktisch mit dem SUV damit die uns dann vorerzählen wir täten ihre Zukunft stehlen Zum Mittag dann der echte Brüller Salat gibt’s von McWürgemüller In Plastikschale - ´s wird geduldet Dem Umstand halt sodann geschuldet Wird dies - der Thunberg Jünger sagt sich schlicht Die heil’ge Greta siehts grad nicht Ich weiß, das war jetzt viel Satire Doch eh, dass ich mich drin verliere Sag ich’s mal so: Ich find es echt Von uns’rer Jugend garnicht schlecht, Dass sie halt kritisch denken - schön Dafür auch auf die Straße geh’n Doch nicht am Freitag wie ich find Ja, da sollt lernen jedes Kind Gar für die Zukunft - denn für Prozesse Braucht’s zuerst Intellekt und nicht große Fresse Denn nur wer Amis und China Lösungen stellt Der rettet am Ende dann unsere Welt Und wird mich die Gretel auch dafür dann hassen: Darauf kannste nen CO2-Furz fliegen lassen.
Die Umweltspur
Und jetzt brauch ich Euch, - Jecken - alle ganz kess Na los, Leute alle jetzt: Gebt mir ein „S“ Jetzt gebt mir ein „T“ und zum Schluss noch ein „AU“ Und was dabei rauskommt, das heißt einfach „Stau“
In dem steht ganz Düsseldorf jeden Tag nur wegen dieser bekloppten Umweltspur Die hat der OB in seiner Not Errichten lassen, gegen ein Dieselfahrverbot
Für Busse und Taxis und E-Autos fein Und Fahrräder soll diese Spur halt nur sein Und Autos, die - und da kommt man ins Stutzen Mindesten 3 Leute zeitgleich benutzen…
Für Fahrgemeinschaften gilt das halt eben Und alle die mitfahren, müssen auch leben Drum fallen „als Dritte“ ach ‚ei der Daus‘ Leichen und Aufblaspuppen vorerst mal aus
Der dritte Mann
Ein neuer Berufszweig ergibt sich sodann: Der Umweltspur Mitfahrer: „Der dritte Mann“ Zum Mieten für 2 Euro die Fahrt, bitte sehr Fährt den ganzen Tag Umweltspur - hin und her Das ist am Ende für dich nicht `mal teuer Denn das kannste beim Jahresausgleich absetzten, > als „Geisel-Ballast-Umweltsteuer“
Und obendrauf freut’s dich, sag ich vehement Denn für diese „Dritten“ braucht’s nicht mal ‚Kukident‘ Und so fährst du vorbei mit Lachen und Prusten an denen die das CO2 im Stau auspusten Ja, würden die fahren wär ‘das sicher besser Für den CO2-Schadstoff-Feinstaubpartikel-Abgas-Umweltmesser
Selbst die, die’s erfunden (nicht die Schweizer)- die Wendehälse von der FDP Möchten die Spur jetzt nicht mehr, wie ich das seh’ Frei nach Adenauer, nä wie fein: sagen die et kann mich keiner daran hindern, im Laufe einer gewissen Zeit, wat klüger geworden zu sein
Und jetzt sind se dagegen allen voran: Die 26 Buchstaben - Marie Agnes Strack-Zimmermann (Entschuldigung…28… Dr…. und en Punkt)
Marie Agnes Strack-Zimmermann
Die möchte indes jetzt hier auf der Erden In Düsseldorf OB nun werden Und packt dafür oh Schreck, oh Graus Die hinterletzte …. Kacke…. aus
Mit Drops die hier schon lang gelutscht Sie jetzt noch um die Ecke rutscht Von wegen Tour de France Vertrag Der einst geheim - ich ernsthaft sag Was soll der Quatsch das ist vorbei Dat Jeld is fott un einerlei Ob das nun recht war oder nicht Am End find’s de Keinen, von dem man’s wieder kricht
Stattdessen nölt sie, das ist schade Über zu viel Veranstaltung auf der Rheinpromenade Wo immer was los ist, wo man Düsseldorf lebt Da ist Marie Agnes nunmehr bestrebt Daraus in Zukunft, das ist nicht zum Lachen Ne echte „tote Hose“ zu machen Ich glaub sie möcht’ Ruhe, so wie eine Schnecke In ihren Häuschen, denn sie wohnt um die Ecke So macht man sich Freunde, so wird wie ich’s seh Sie am Ende bestimmt nicht OB.
Karneval und die Rheinterrassen
Und jetzt dat Jedöhns, es ist kaum zu fassen Ich sag nur: Thema: Rheinterassen!
Seit ewigen Zeiten unsere Wahl zu Feiern hier den Karneval Ist dieses Haus doch sehr beliebt Weil’s ‚altenativ ‘da nicht viel gibt
Doch immer war was, all die Jahr Mal war’s der Service, mal ganz klar die Technik, Auf- und Abbau-Geld Akustik, die so nicht gefällt mal Garderobe, mal Toiletten die Sicherheit an derlei Stätten mal Reinigung, und mal allhier der Rettungsdienst, und mal das Bier das nicht zum eignen Sponsor passt auch Heizkostenerhöhung, obwohl fast wie es in diesem Jahr geschah die Bude wie ne Sauna war und meistens war das unumwunden mit Kostensteigerung verbunden die als Verein man meist versiert durch „Sponsoring“ von Stockheim kompensiert
Doch vor Zeiten ist Stockheim aufgefallen dass die Vermietung dieser Hallen war viel zu billig- Konsequenz aus der vergangenen Insolvenz
da müssten jetzt, auch wenn sie brechen halt die Vereine richtig blechen und Heidewitzka ohne Bluff haut Stockheim richtig ‚obendruff‘.
Man beinah ’schon den Eindruck kricht die wollen uns als Jecken nicht weil vielleicht am Ende man an uns wohl nix verdienen kann
He Geisel, ist’s denn nicht die Stadt, als Eigner doch das Sagen hat wenn Euch am Brauchtum tut was liegen dann müsst ihr Euch da mal verbiegen
und den Vereinen, besonders dem Frommen durch Pachterlass entgegenkommen Sonst feiern Karnevalisten dort nicht mehr dann steh‘n die Rheinterrassen im Winter leer geholfen ist dann keinem jood denn Rheinterrassen-Karneval wär tot
Das Geschlecht und die Steuer
Und jetzt hat Olaf Scholz, Bundeskassenwacht Das „Gender“- Denken angefacht Und will nun Vereinen von hier bis Berlin Die Gemeinnützigkeit wohl dann entzieh’n Wenn sie nicht, ja, das hört ich geschwind Für Männlein und Weiblein gleich offen sind
Also ich hab ja Verständnis für manch einen Mist Aber nicht wenn man so verbissen ist…
Ne Bruderschaft hat keine Schwestern Die gibt es auch nicht erst seit gestern Und meistens ha’m die unterstützt Und viel sozial getan was nützt Und jetzt bringt diese Sozi-Memme So ein Gefüge in die Klemme Nur weil das grade ist ‚en vogue“ Das mag ja sein, doch ist’s nicht klug So was gewachs’nes unterjochen Das macht’s kaputt und wird gebrochen Man muss mir dann auch noch erklären Wozu es nutzt dann hier auf Erden Dass Frauen können müssen sein Mitglied im Männergesangsverein ? Bei so nem Mumpitz sag ich den Gewalten Bevor man spricht, Gehirn einschalten!
Die Macht am Rhein
Ja, Fortuna ist, wie soll es sonst sein Damit echt die Macht am Rhein Mit 2:0 - FC geplättet Auf Schalke 3:3 gerettet Es „funkelt“ weiter vehement Un ist der nich mer Trainer mach mer den zum Präsident Fortuna, ist’s, auf die ich steh` Drum stimmt mit mir ein: Fümmeneunzisch Olé….
Auf Schalke vorgestern, das war allerhand Hat der Schiedsrichter den Funkel „Rumpelstielzchen“ genannt Weil er am Spielfeldrand mal hüpft Hat dieser Typ gleich „Gelb“ gelüpft Das ist ne Beleidigung, du Komiker, und echt kein Witz! Wenn ein Düsseldorfer Trainer da rumhüpft, dann wie ein Hoppeditz! Und der darf das, und tut es weil der das kann Schönen Tag auch noch, du Weihnachtsmann!
Und auch die DEG indessen Die will ich heute nicht vergessen Und steh‘n die auch auf kaltem Eis Bei denen ist es immer heiß Wenn die Jungs an coolen Tagen Dem Gegner dann den Puck abjagen.. Und es dann klingt mit viel Effet Heja, heja, DEG
Der Platz an der Sonne
Und nicht, dass jetzt zu viel Applaus aufbrandet: Düsseldorf ist auf dem letzten Platz gelandet! Nein, nicht die Fortuna und die DEG, sondern in einer Studie, die ich hier seh. Düsseldorf, das ist nun gewiss, die langsamste Stadt in Deutschland ist!
Letzter Platz in der Statistik Rausgefunden durch Logistik wer hier durch unsere Stadt tut fahr`n Kommt mit 35 km/h im ‚Zöckeltrab ‘an
Ich finde das prima, ich finde das fein wer braucht schon die Hektik, bei uns hier am Rhein „Slow down“ als Devise - jetz ’versteht ich den Driss dat im Rheintunnel nur noch 60 statt 70 is
Wir nähern uns mit ‚Langsam‘ ganz schnell sodann dem neuen Innenstadt Tempolimit an die erste Stadt Deutschlands die ganz schnell und fleißig eingeführt hat Tempo 30
Na guck, da sind wir, juch und hei Doch oben wieder mit Schwachsinn dabei Und schießen über Platz eins noch hinaus Na bitte geht doch - und jetzt dafür Applaus!
Der ”Nicht-Stadtstrand”
Jetzt sag mal Herr Geisel, ich hab‘s nicht gelesen… Bist du denn mal an nem Stadtstrand gewesen? Die hier zu beschreiben ich mich jetzt befleiße Also: die war’n super… ultra… mega… scheiße…
Kein Flair, nicht schön und irgendwie öde ‚Container in plump‘, auf ‚Gras de la spröde‘ Provinziell einfach - und sehr wenig Charme Für ne Stadt wie die unsre, einfach nur arm
Doch ich hab ne Idee, warum lässt du sodann An die Planung für „next year“ nicht mal einen ran Der sich da auskennt, wie man sowas macht Künstlerisch wertvoll in beach-party Pracht Mit Sinn für das Feeling von so einer Sach’ Stell` ein den Helge Achenbach
Der bastelt dir’n ‚Monkey’s‘, zwei Punkt null zwanzig Das sieht dann wie’n Strand aus, und ist nicht so ranzig Das wird zwar nicht billig, denn der schlägt gern was drauf Doch macht der da son Laden auf Dann klingelt die Kasse, das ist allerhand Und sein nächstes Buch: „Vom Knast zurück an den Strand“ wird ein Bestseller, er kann sich im Ruhm wieder aalen Und am End damit „all die“ Schulden bezahlen
Der Abschied ist da
Ja liebe Freunde ich merk ganz beklommen Es ist die Zeit des Abschieds gekommen Puffdaddy Wollersheim ist jetzt in Pension Er liegt jetzt ganz weich nur noch auf Silikon Sagt ade zum Bordell, dafür wär er zu alt Zieht sich jetzt zurück und macht Kinder im Wald Die Chefin der Rheinbahn fährt ganz unumwunden Mit ihrem Dienstwagen jetzt die letzten Runden Die Zeit, sie war kurz nur, doch bald ist wohl Schluss Dann fährt sie halt wieder mit Bahn oder Bus Herr Pannebecker lange schon Bus nicht mehr fährt Drum stieg er nicht aus, - sondern nur noch vom Pferd Das war ja auch sinnvoll, so denk ich mir nur Mit däm Pääd darfste ja nicht mal auf die Umweltspur Und schau zum Balkon ich, dann denke ich bange 20 , 20 sind Wahlen, Geisel,- du hast auch nicht mehr lange… Nur einen Vorteil hast du, das ist doch klar Dein Aschermittwoch ist erst im September, meiner schon im Februar
Ein neuer Heiland?
Obwohl ich mich frage, das macht mich ganz doll Wer dich dann wohl beerben soll
Et „Mia Achnes“ ist, von der FDP bis jetzt allein, so wie ich`s seh` Ein grünes Männlein nicht zu gucken Ich glaub’ die sind sich all am ducken
Bei der Union, auf deren Wegen Scheint sich auch da nix zu regen Man fragt sich da auf Düssel-Erden Wer soll denn Euer Heiland werden?
Einer will, der nicht gelitten Einer kann, der ist umstritten Eine darf nicht, die gut könnte Einer möchte, is ne Printe Eine will sich fest nicht legen Alle and`ren sind dagegen Und die Themenliste schreit echt nach großer Wichtigkeit Zum Beispiel ob die Zebrastreifen Die uns in schwarz und weiß ergreifen Demnächst weil wir bunt sie malen In Regenbogen Farben strahlen Oder wo man, wie´s so geht Auf der Bahnhofs-Rolltrepp` steht Rechts zum Stehen, links zum Laufen Das ist doch zum Haare raufen macht ihr damit Wahlkampf munter Geht Eure Rolltrepp` ganz weit runter Und da steht dann, passt mal auf Am Ende dann auch keiner drauf Wenn das so kommt, steht … rataton(g)… Der Geisel wieder om Balkon(g)
Und Tschüss!
Zum Schluss da lade ich Euch ein In der Session dabei zu sein Wir sind fantastisch aufgestellt Wenn unser Rad, schlägt um die Welt Ein T-Shirt gibt’s zu dieser „session“ Wie’s sich gehört als „nobel-fashion“ Und kaufst du dieses und bist jeck Dann dient das noch nem guten Zweck Womit wir dann vor allen Dingen Den Karneval nach vorne bringen
Und obendrauf das find ich fein Gibt’s wieder auch den Prinzenwein Der unterstützt, das weiß man schon Des Prinzenpaars Sozialaktion Und damit proste ich Euch zu Ab heut` gibts für mich keine Ruh Denn bis zum Aschermittwoch morgen Da feiern wir „mit-ohne“ Sorgen Ich wünsch Euch Freud’, ihr wißt’s genau Der Stadt und dem Karneval, 3 x Düsseldorf HELAU!
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