Düsseldorf : Die Hitze und ihre Tücken
Der Asphalt schmilzt, in Mörsenbroich explodierte ein Gasgrill — und es wird noch heißer. Experten geben Tipps zum richtigen Verhalten in der Sonne.
Düsseldorf. Düsseldorf freut sich über den Sommer, doch die Hitze birgt auch Gefahren. Für Autofahrer, weil der Asphalt schmilzt. Für die Gesundheit, wenn man zu wenig trinkt. Oder sogar für Leib und Leben, wenn Explosives zu lange in der Sonne liegt. Und: Es soll noch heißer werden. Das Wichtigste zur Hitze:
Schon in der Nacht zu Donnerstag war die Temperatur rekordverdächtig: Der Wetterdienst meldete für Düsseldorf einen nächtlichen Tiefstwert von 24,7 Grad — kühler wurde es nicht. Der bisherige Rekord datiert vom 9. August 1992: Damals sank die Temperatur nicht unter 24,9 Grad. Auch bei den Tageshöchstwerten wackelt der Düsseldorfer Allzeitrekord — er stammt vom 8. August 2003: Gut möglich, dass am Samstag erstmals in Düsseldorf mehr als 38,5 Grad gemessen werden.
Solche Temperaturen verkraften manche Düsseldorfer Straßen schlecht. An mehreren Orten sind am Donnerstag geflickte Stellen aufgeweicht, etwa an der Gruner- und der Spichernstraße. Als Konsequenz müssen die betroffenen Fahrbahnabschnitte gesperrt werden. Der Verkehr wird herumgeleitet. Laut Stadt werden die verfügbaren Kolonnen des Amtes für Verkehrsmanagement die Abschnitte zunächst mit Sand abstreuen, bevor eine Behebung der Schäden in Angriff genommen wird.
Das Gartenamt und die Feuerwehr warnen derweil vor einer sehr hohen Brandgefahr. Schon eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe oder ein kleiner Funke können Wald, Wiesen und Böschungen entflammen. Die Stadt mahnt deshalb zum vorsichtigen Umgang mit Feuer im Freien. Dies gilt auch und besonders für Lager- und Grillfeuer. Die könnten sich bei der Hitze rasant auf das umgebende trockene Gras ausdehnen und schnell einen größeren Brand auslösen. Im Juni brannten insgesamt 25 Freiflächen, seit Jahresbeginn registrierte die Feuerwehr 63 solcher Brandeinsätze.
Wie gefährlich die Hitze werden kann, bekam am Donnerstag völlig unerwartet auch ein älteres Ehepaar in Mörsenbroich zu spüren. An einem zweigeschossigen Reihenhauses am Heideweg kam es — vermutlich durch die Sonneneinstrahlung — zu einer Gasausströmung aus einer Elf-Kilogramm-Gasflasche eines Gasgrills. Das Gas entzündete sich sofort, der „Feuerball“ verursachte einen Folgebrand sowohl im betroffenen Gebäude als auch im Dach vom Nachbarhaus. Zwei ältere Hausbewohner erlitten einen Schock. Die Kriminalpolizei nahm die Brandursachenermittlung auf. Der entstandene Schaden beträgt nach ersten Schätzungen rund 120 000 Euro. Das Ehepaar des betroffenen Wohngebäudes lag zu diesem Zeitpunkt im Bett im ersten Stock des Hauses. Beide wurden glücklicherweise wach und konnten noch selbst rechtzeitig nach draußen flüchten. Der Brand war nach 40 Minuten gelöscht.