Die Helfer im Weihnachtsrummel

Einkaufen: Bei einem Ansturm auf die Stadt wie am Samstag geht nichts ohne die Arbeit der Servicekräfte. Ein Rundgang.

Düsseldorf. Winterwetter wie aus dem Bilderbuch, Weihnachtsmarkt in der gesamten City und nur noch drei Wochen bis Heiligabend - kein Wunder, dass die Innenstadt am Samstag aus allen Nähten platzte. Denn um auf die Suche nach Geschenken zu gehen oder gemütlich zu bummeln, strömten tausende Besucher aus ganz Europa in die Landeshauptstadt. Damit ein solcher Tag reibungslos ablaufen kann, sind sämtliche Servicekräfte gefragt: von Geschenkeinpackern über Verkehrskadetten, von Taxi- und Straßenbahnfahrern bis zur Düsseldorf-Kennerin am Tourismus-Stand.

Die heißt Anna Knopf und hat für die Weihnachtszeit ihren Posten in der Filiale an der Marktstraße verlassen, um Stellung vor dem Carschhaus zu beziehen. Dort erteilt sie Auskunft über Sehenswürdigkeiten, Stadtrundfahrten und Kneipen. "Viele wollen auch wissen, wo überall in der Stadt Märkte zu finden sind", berichtet Knopf. Antworten auf diese Fragen kann sie auf Deutsch, Englisch und Spanisch geben. Ein Muss angesichts der Menge internationaler Gäste. Erschöpfender findet sie ihre Arbeit trotz des Rummels aber nicht. "Gerade auf dem Weihnachtsmarkt sind die Leute oft nicht so gestresst wie in der Altstadt", sagt Knopf.

Andere Erfahrungen macht Taxifahrer Nouredine Azdad, der am Samstagnachmittag im Einsatz war. Seit Beginn der Weihnachtszeit bemerkt er eine zunehmende Reizbarkeit seiner einheimischen Kunden. "Besonders an so einem Tag wie heute werden die Menschen schneller aggressiv", sagt der Düsseldorfer. Da freut er sich über jeden Touristen, den er zum Hotel oder in die Stadt befördern darf. "Die sind meistens viel lockerer und sehr höflich."

Vielleicht lag es also an den vielen Touristen, dass der Tag insgesamt friedlich verlief. 20 Fahrzeuge wurden abgeschleppt, 104 Verwarnungen ausgesprochen (weniger als im Vorjahr). So übernahmen etliche Polizisten die Funktion von Stadtführern. "Wir werden oft gefragt, wo die Busse halten oder wo man gut feiern kann", sagte eine Polizistin. "Das macht es amüsant, heute zu arbeiten." Als niederländischer Gast hatte man dabei sogar die Möglichkeit, sich an Landsleute zu wenden, denn unter die Fußgänger hatten sich auch einige deutsch-niederländische Doppelstreifen gemischt.

Wer definitiv daran beteiligt war, dass die Besucher wohlbehalten ihren Heimweg antreten konnten, sind die Verkehrskadetten. Rund 60 junge Leute im Alter von 14 bis 20 Jahren postierten sich trotz klirrender Kälte an den Knotenpunkten der Innenstadt (zum Beispiel Königsallee und Berliner Allee) und sorgten für die Sicherheit der Passanten - freiwillig und ehrenamtlich. "Auch wenn man es uns nicht immer ansieht, hier haben alle Spaß an der Sache", sagt Florian Liembd lachend. An gravierende Unfälle bei seinen Einsätzen kann er sich nicht erinnern. "Einmal habe ich einen Mann am Kragen vor der Bahn zurückgezogen", erzählt der 20-Jährige. "Da merkt man dann, dass man nützlich ist."

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