Die größten Kraftwerk-Fans kehren zurück
David Sanborn und Jennifer Huber aus den USA sind die wohl bekanntesten Fans von Kraftwerk. Jetzt sind sie in Düsseldorf - mit einer Mission.
Düsseldorf. Mechanisch, kühl, irgendwie unnahbar - die Adjektive, die viele mit der Gruppe Kraftwerk verbinden, passen nicht wirklich zum Urlaubsparadies Florida. Doch eben von dorther kommen die wahrscheinlich größten Fans der Düsseldorfer Elektropioniere: David Sanborn und seine Frau Jennifer Huber. Seit Mittwoch sind die beiden US-Amerikaner aus Tampa wieder in Düsseldorf, um mehr über die Heimat der Musiker zu erfahren.
Mit der Stadt sind der 50-Jährige und die 44-Jährige mittlerweile durchaus vertraut: Zum ersten Mal besuchten beide zum Start der Tour de France im vergangenen Jahr die Landeshauptstadt. Im Mittelpunkt stand für sie das Kraftwerk-Konzert im Ehrenhof. Vom Publikum wurden sie an diesem Abend selbst wie Stars behandelt. Der Grund war ihr auffälliger Partner-Look: Beide trugen rotes Hemd, schwarze Krawatte und streng frisierte Haare — so wie sich Kraftwerk auf dem Album-Cover von „Die Mensch-Maschine“ inszenierte. Entsprechend oft wurden die Ameriker von Besuchern um gemeinsame Fotos gebeten. Schon mehrmals hatten beide Kraftwerk in den USA live gesehen. Doch noch nie unter freiem Himmel und an einem so historischen Ort wie dem Ehrenhof.
Der Anlass für ihren zweiten Düsseldorf-Besuch war die zunächst geplante und später abgesagte Feier zum 40-jährigen Bestehen des Kraftwerk-Albums „Die Mensch-Maschine“. Die Platte sollte ursprünglich im Mannesmann-Hochhaus abgespielt werden, dazu sollte es ein Rahmenprogramm geben. Doch die Band war mit der Aufführung nicht einverstanden, und so sagte Veranstalter Rüdiger Esch die geplante Ehrung schließlich ab. Zu dem Zeitpunkt waren die Flüge nach Deutschland bereits gebucht. „Wir dachten uns: Ok, wir fliegen trotzdem. Es war ja nicht so, dass wir bei unserem letzten Düsseldorf-Besuch eine schlechte Zeit gehabt hätten“, sagt David Sanborn. Er und Jennifer Huber bleiben bis Samstag in der Stadt und schauen sich Ausstellungen an und treffen Menschen aus der Musikszene. Dann geht es weiter nach Frankreich.