Die ganze Stadt ist eine Raketenparty

Es wurde geknallt und gezündet, was das Zeug hält. WZ-Reporter haben sich quer über die Stadt verteilt.

Düsseldorf. Silvester ist in der gesamten Stadt was los — mehr oder weniger. WZ-Reporter feierten an den verschiedensten Ecken ins neue Jahr. Hier ein paar Schnappschüsse: Oberkasseler Brücke In der Innenstadt ist es in der Silvesternacht fast öde und leer, am Rhein brummt dafür an beiden Ufern der Bär. Während auf der ellenlangen Friedrichstraße lediglich die gebürtigen Laoten und Thailänder vor dem Restaurant Mekong ihre Leuchtraketen und Böllerschüsse in die Luft jagen, stehen Tausende auf der Oberkasseler Brücke, um das Feuerwerk als optisches Spektakel zu genießen. Zeitweilig ist die Luft so qualmig und stickig, dass man kaum durchatmen kann. H.M.

Flingern Eine Stunde vor und nach Mitternacht ist auf der Birkenstraße alles ruhig. In der Zwischenzeit aber geben die Anwohner alles, die gekauften Feuerwerke auch komplett loszuwerden. Und hinterlassen eine Spur aus leeren Sektflaschen, Raketenüberresten und Luftschlangen. Teils feuerwerks- teils witterungsbedingter Nebel gibt der Straße einen fast post-apokalyptischen Anstrich, durch den kleine Grüppchen in Richtung Bahnhof, Altstadt oder bereits heimziehen. MR

Gerresheim Mitternacht, Anstoßen auf der Dachterrasse, dann runter auf die Hardenbergstraße. Im schmalen Hausflur grüßen die Nachbarn, wünschen ein frohes Neues. Auf der Straße mischt sich der Nebel mit den Rauchschwaden der Raketen und Böller. Es knallt gewaltig. Also weiter mit den Kindern rüber zur Quadenhofstraße, da ist mehr Platz. Hellorange leuchtet der Himmel über den Gerresheimer Höhen. Vor dem Bergschlösschen grölen Jugendliche, zünden Feuerwerksbatterien, die Kinder bestaunen den Funkenregen. Dann aber Konzentration auf die eigene Sache. Die Freundin versucht, das Lichtspektakel mit dem Smartphone festzuhalten, das Ergebnis: verwackelt und unscharf. E.S. Zoo Mit der Uhrzeit nehmen es die Düsseltaler nicht so genau. Ab 23 Uhr knallt es rund um den Brehmplatz an allen Ecken und Enden. Um 0 Uhr ist dann die Hölle los. Während die letzten Hasen in den Gebüschen des Zooparks ihre Verstecke suchen, geht es auf den Straßen rund. Die ruhigeren Vertreter prosten sich mit Sekt und XXL-Wunderkerzen zu, die Extremsportler schießen binnen einer Stunde ganze Monatsgehälter in die Luft - natürlich nicht, ohne bei den Umherstehenden nach anerkennendem Kopfnicken zu suchen. Sie ernten es nicht immer. bes

Stresemannstraße Zwischen Stresemannplatz und Oststraße gibt es zwei — Achtung Wortspiel — Hotspots: Vor Haus Nr. 40 sind Familien zugange, die keinen großen Wert auf akkurate Knallerei legen. Kreuz und quer fliegen die Raketen, in die gegenüberliegenden Hauseingänge etwa oder in die Bäume. Angst und bange wird einem, wenn Teenager Raketen aus der bloßen Hand abfeuern. Nur ein paar Meter weiter das Kontrastprogramm: Mehrere Chinesen lassen es ordentlich krachen. Ein halbes Dutzend Flaschen dient als Abschussrampen, ordentlich in Reih und Glied aufgestellt. Keine Querschläger, kein Rohrkrepierer. RS Kniebrücke 23.30 Uhr, es staut sich, Autos parken auf den Fahrbahnen. Viele zünden ihr Feuerwerk einfach zwischen den Autos, doch es bleibt friedlich. Und so dauert es im neuen Jahr keine Stunde, bis die Brücke leer ist. Eine Putzkolonne rückt an, beseitigt die Reste vom Fest. nigo

Unterbilk Von den Frühzündern in der Innenstadt lassen sich gleich hinter dem Landtag am Rhein die Menschen nicht beeinflussen. Die Uhr des Rheinturms fest im Blick, weiß hier jeder, wann genau die erste Minute des neuen Jahres schlägt. Zwischen Turm und Apollo ist es überschaubar und die Sicht einfach klasse. Zunächst. Plötzlich verschwindet zwar das Riesenrad auf dem Burgplatz, doch nach 20 Minuten sind die ersten Umrisse wieder erkennbar. Nach 30 Minuten ebbt die Begrüßung des neuen Jahres hier ab. In den Straßen Unterbilks ist aber noch einiges los. A.V.

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