Freiwillige Feuerwehr in Düsseldorf Neue Feuerwache wird benötigt

Düsseldorf · Mit Kreativität hat die Freiwillige Feuerwehr die Corona-Zeit gemeistert. Für die erfolgreiche Arbeit ist eine neue Wache notwendig.

 Die Freiwillige Feuerwehr in Kalkum kann ihre Übungen in gewohnter Form durchführen.

Die Freiwillige Feuerwehr in Kalkum kann ihre Übungen in gewohnter Form durchführen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

(brab) Nicht alle Vereine und Verbände sind so gut durch die Corona-Zeit gekommen wie die Freiwillige Feuerwehr Kalkum. „Corona hat uns so gut wie gar nicht geschadet“, sagt Löschgruppenführer Marcus Hoffmann. So ist die Truppe in den vergangenen zwei Jahren sogar weiter angewachsen. Sie zählt nun 36 Frauen und Männer und zudem weitere 16 Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr.

Dieses positive Ergebnis ist aber keine Selbstverständlichkeit, sondern auf die Kreativität und das große Engagement der Kalkumer Wehrleute zurückzuführen. Aufgrund bestehender Kontaktverbote während Corona wurden beispielsweise attraktive Online-Übungen auf die Beine gestellt. Bei der Fahrzeugkunde zum Beispiel mussten die Orte, an denen auf dem Wagen Material lagert, mit Hilfe eines Suchspiels mit Fahrzeugabbildungen bestimmt werden. „Für die Brand- und Löschlehre etwa haben wir Tüten mit Material für Experimente ausgegeben. So konnte daheim beobachtet werden, wie Feuer entsteht und was man dagegen tun kann“, sagt der stellvertretender Löschgruppenführer Dennis Rätzer.

Hinzu kamen Präsenzübungen in Kleinstgruppen. „Dabei war es besonders wichtig, auch die neuen Mitglieder persönlich kennenzulernen, um zu wissen, was diese bereits können und wo sie eingesetzt werden können“, sagt Hoffmann. Denn bei einem Einsatz müssen die Kameraden aufeinander vertrauen können – das kann lebenswichtig sein.

Einsätze gab es aber in der Corona-Zeit weniger. „Wenn die Leute zu Hause bleiben, passieren zum Beispiel auch weniger Verkehrsunfälle“, sagt Rätzer. Auch Sicherheitslandungen am Flughafen kamen seltener vor. „Allerdings haben uns die Starkregenereignisse im letzten Jahr sehr beschäftigt. Über mehrere Tage haben wir einen Schichtdienst über 24 Stunden eingerichtet“, sagt Rätzer. Durch die Masken waren die Einsätze zudem anstrengender. „Gerade bei körperlicher Arbeit waren die störend.“

Mit dem Wachgebäude gehen große Mängel einher

Zufrieden sind die beiden Führungskräfte mit der Ausstattung, zu der Fahrzeuge und Schutzkleidung gehören. Große Mängel werden hingegen bei dem Wachgebäude selbst gesehen. So ist dieses inzwischen viel zu klein und besonders das Fahrzeughaus aus den 1950er-Jahren bietet nicht mehr ausreichend Platz für die Einsatzfahrzeuge. Das verzögert die Abläufe, wertvolle Zeit geht dadurch verloren. So stehen die Wagen so nah an den Wänden, dass sie erst aus der Halle gefahren werden müssen, wenn man an die seitlich verstaute Ladung herankommen will. Zudem gibt es dort keine Abluftanlage.

Geschlechtergetrennte Umkleidemöglichkeiten sowie zentral angeordnete Sanitärmöglichkeiten und Duschen sind nicht vorhanden. Der Wechsel der Kleidung erfolgt in der Fahrzeughalle in unmittelbarer Nähe zu den Fahrzeugen. Weitere Umkleiden befinden sich in einem Nachbargebäude, welches aber nur über einen Hof zu erreichen ist. In dem Nachbarhause werden auch zwei Wohnungen für die Belange der Feuerwehr reserviert, die unter anderem dort Material lagert. „Wenn wir eine größere Wache erhalten würden, könnten diese Wohnungen von Mitgliedern der Feuerwehr genutzt werden, die uns immer wieder verloren gehen, da sie im Ort keine Wohnung finden“, sagt Hoffmann.

Die Probleme rund um die Wache sind schon länger bekannt. Feuerwehr-Amtsleiter David von der Lieth räumte beim Jahresempfang der Freiwilligen Feuerwehr Kalkum umlängst einen Handlungsbedarf ein. Eine neue Wache soll es allerdings erst geben, wenn die neue Wache in Kaiserswerth realisiert wurde, und das kann durchaus noch einige Jahre dauern. „Wir haben deshalb den Wunsch, dass frühzeitig nach einem geeigneten neuen Standort geschaut wird, damit es später direkt losgehen kann“, sagt Marcus Hoffmann.

Denn es steht bereits fest, dass der alte Standort an der Edmund-Bertrams-Straße in der Ortsmitte von Kalkum für einen Neubau nicht ausreichend Platz bieten wird. „Wichtig wären bei der neuen Wache ausreichend Parkmöglichkeiten und eine gute Erreichbarkeit, damit wir schnell hin und wieder weg können“, sagt Dennis Rätzer. Zudem sollte die Wache nicht zu weit entfernt vom Dorfkern liegen. „Wir wollen die Zugehörigkeit zum Ort nicht verlieren.“

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