Die Entdeckung der Hafenspitze

Lange wurde sie geplant — jetzt nutzten Düsseldorfer die ersten Sonnenstrahlen, um die Hafenspitze zu begutachten.

Düsseldorf. Bis 2006 stand am Hafeneingang mit Monkey´s Island Düsseldorfs erster Strandclub. Heute stehen an gleicher Stelle zwei 65 Meter hohe Türme. In dem einen ist Düsseldorfs neues Fünf-Sterne-Hotel Hyatt untergebracht, im anderen Büros in exklusiver Lage. Der größte Hingucker ist aber die Pebbles Bar an der Hafenspitze. Sie zieht sie die Blicke der Besucher auf sich. Die Meinungen der Bürger zum neuen Ensemble fallen allerdings sehr unterschiedlich aus.

Mehmet Yildirim ist besonders vom Bau des Pebbles angetan. „Dieses Ufo hat das gewisse Etwas, es zieht einen an und passt sehr gut in die Umgebung. Man fragt sich automatisch, was das ist“, sagt er. Die neuen Türme findet er dagegen unspektakulär: „Die sind einfach zu schlicht“, ist sein Fazit.

Neo Ritter trauert vor allem um die Affeninsel. „Das Monkey´s war ein interaktiver Raum für alle Gesellschaftsschichten“, sagt er. „In die neue Bar passen dagegen kaum Leute rein.“ Außerdem befürchtet, er dass sich Normalverdiener den Besuch kaum leisten können. „Die Bevölkerung bleibt außen vor“, sagt er.

Diandra Ventura findet die Gebäude futuristisch, während Gregor Logmin die neue Hafenspitze vor allem für sein Hobby nutzen will. „Besonders zum Inliner-Fahren ist es jetzt besser als früher“, findet er. „Trotzdem hoffe ich, dass so etwas wie der Sandstrand hier noch einmal hinkommt.“ Die in der Sonne funkelnde Pebbles-Bar hat ihn schon von weitem angelockt, an die Türme muss er sich dagegen noch gewöhnen. „Die beiden haben schon etwas, ich weiß nur noch nicht, ob sie schön sind oder nicht.“

Für den Hobbyfotografen Walter Siegel ist der Medienhafen immer ein lohnendes Ausflugs-ziel. Der neuen Architektur prophezeit er allerdings keine lange Dauer. „Auch wenn die Gebäude auf Besucher natürlich anziehend wirken. Viele Generationen werden die nicht überdauern“, sagt er. Im Moment findet er den Platz an der Hafenspitze noch zu steril, hofft aber auf den Sommer.

Auch er befürchtet, dass die Gastronomie für viele der Besucher zu exklusiv sein dürfte. Der Blick auf die Getränkekarte des Pebbles belegt dagegen eine gewisse Bandbreite. Einen einfachen Kaffee gibt es ab immerhin 3,50 Euro. Wer will, kann aber auch 250 Euro für eine Magnumflasche Champagner ausgeben.

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