Karneval Theater um die Rheinterrasse geht weiter

Düsseldorf · Besonders hart trifft es ältere und behinderte Jecken, die dort bei der KakaJu feiern.

 Auftritte wie der von Helga Raspel bei der Sportlersitzung gehören in der Rheinterrasse vielleicht bald der Vergangenheit an.

Auftritte wie der von Helga Raspel bei der Sportlersitzung gehören in der Rheinterrasse vielleicht bald der Vergangenheit an.

Foto: Michaelis, Judith (JM)

Das Thema „Mietpreiserhöhung in den Rheinterrassen“ lässt die Karnevalisten nicht zur Ruhe kommen. Wie die WZ berichtete, steigt der Mietzins in den kommenden Jahren dramatisch an.

Für die Vereine eine Katastrophe und für Cida Klinkhammer, Präsidentin der Närrischen Marktfrauen, ist klar: „Dann haben wir keine Möglichkeit mehr, um dort zu feiern. Das können wir uns einfach nicht leisten. Wir haben Stockheim schon mehrfach aufgefordert, uns endlich Verträge mit den endgültigen Preisen vorzulegen. Nun hat man sich bis kurz vor der Session damit Zeit gelassen und uns die Pistole auf die Brust gesetzt, denn wohin können wir jetzt noch wechseln?“

Ganz schlimm trifft es die Karnevalsfreunde der katholischen Jugend (KakaJu), die drei Sitzungstermine in der Rheinterrasse gebucht hatte. „Bitter vor allem für die Seniorensitzung, bei auch viele behinderte Menschen mit uns feiern, denn dort ist der Kartenpreis mit elf Euro extrem niedrig. Wir haben auch einen sozialen Auftrag. Denn viele ältere und behinderte Menschen können sich keinen Karneval leisten und sind froh, wenn sie einmal im Jahr für ganz kleines Geld zu uns kommen können. Wir machen bei dieser Sitzung sicherlich keinen besonders hohen Umsatz, aber es ist halt toll, wenn man in die leuchtenden Augen der Senioren schauen kann“, bedauert Präsident Thomas Puppe die Entscheidung. Bei Stockheim habe man zwar nicht damit gerechnet, dass diese Angelegenheit so hohe Wellen schlägt, wie ein Firmensprecher bestätigt, dennoch denke man nicht daran, etwas an der Preisgestaltung zu verändern. „Wir haben die Verträge rausgeschickt und warten nun auf den Rücklauf. Sollten die Vereine nicht unterschreiben, dann gibt es andere Veranstaltungen in der Rheinterrasse“, sagte ein Stockheim-Sprecher.

Einer, der für die Situation nichts kann, aber Nutznießer wird, ist das Stahlwerk von Stefan Prill. „Auf mich sind schon viele Vereine zugekommen.“  Er selbst unterstützt den Karneval, daher ist die Miete im Stahlwerk sehr günstig: „Wir nehmen für jede Karnevals-Veranstaltung einen symbolischen Preis von 11,11 Euro. Das Geld verdienen wir mit dem Verkauf von Speisen und Getränken.“

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