Die außergewöhnlichen Abende am Düsseldorfer KIT

Jede Woche treten vorm KIT am Rheinufer Bands auf. Das macht nicht nur was mit dem Ort, sondern auch mit den Menschen.

Die außergewöhnlichen Abende am Düsseldorfer KIT
Foto: JM

Düsseldorf. Eine junge Frau tanzt mit ihrem Teddy, einer Neueroberung von der Rheinkirmes. Wie angewurzelt bleibt ein grauhaariger Passant stehen und fängt wie auf Knopfdruck an, wie eine Marionette zu zappeln. Was sich an diesem Abend am vergangenen Mittwoch vor und um das KIT ereignet, entpuppt sich als ein Eldorado: für stille Beobachter, Genießer und alle, die so richtig Lust auf Leichtigkeit, Lässigkeit und Lebenslust verspüren.

Nun ist dieser Spot an der Rheinpromenade abends ja per se beliebt, zum Flanieren, Verweilen und anderem mehr. Heute Abend gibt’s aber noch ein Schippchen drauf: Nicht nur, weil die hinter der Rheinkniebrücke untergehende Sonne alle Register zieht und das Setting nicht perfekter sein könnte. An diesem Abend gibt es noch eine Besonderheit: In dem Moment, als der feuerrote Ball gerade seine Position unterhalb der Brücke nah am Horizont erreicht hat, erklingt Musik. Fünf Mann, nein, vier Musiker und eine Sängerin jammen heute Abend draußen vor dem Kit in einer Art drauflos. Und zwar so, dass sich dem kaum jemand entziehen kann.

Die, die mit entspannt-gelöstem Gesichtsausdruck an den Tischen des KIT-Cafés sitzen, verfallen in gemeinschaftliches Wippen der Gliedmaßen und Schütteln des Kopfes. Kann man im Sitzen tanzen? Man kann! Weinkübel werden auf die Wiese geschleppt, denn auch auf dem Rasen vor dem KIT hat sich eine große Zuhörerschaft eingefunden. Wird hier etwa ein neuer Werbespot für die Landeshauptstadt gedreht? Auf den Gedanken könnte man kommen. Es ist faszinierend, zu erleben, was diese Atmosphäre mit den Menschen macht. Mit allen: von jung bis alt. Eine Radfahrerin bremst, steigt ab und bleibt stehen, als hätte jemand die Pausentaste gedrückt.

Ebenso ein Radler, der es sich mit einer Bierflasche in den Händen und über seinem Lenker lehnend gemütlich gemacht. Durch den Körper einer älteren Frau in schickem Kleid geht ein Ruck, und leichtfüßig beginnt sie zu tanzen. Ebenso eine junge Mutter, die sich ihr Kleinkind als Tanzpartner schnappt.

Eine ganz besondere Stimmung liegt in der Luft an diesem ganz besonderen Abend. Und das alles an einem ganz normalen Mittwoch. Umsonst und draußen. Na ja, die Drinks an den Logenplätzen im KIT, die kosten natürlich was. „Das ist eine tolle Sache und ich gehe sehr gern hierhin“, schwärmt Marlene Freund. Die 70-Jährige aus Pempelfort ist Stammgast hier und freut sich: „Da sind zunächst einmal diese unvergleichliche Location und natürlich die Menschen: Hierher kommen Leute jeden Alters, die alle sehr entspannt sind. Das schafft insgesamt eine tolle Atmosphäre.“

Der nächste Termin im Rahmen der Reihe „KIT Water Music presents Düsselwelle“: Donnerstag, ab 20.30 Uhr. Dann spielen bis 22.30 Uhr Iva & Band spritzige Rockabilly Sounds und gefühlvolle Soul-Songs.

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