Die allerletzte Chance für 15-jährigen Intensiv-Täter

Radlader angezündet, Polizistinnen attackiert und Spielplatz verwüstet. Jetzt wird der Angeklagte Vater.

Symbolbild.

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Foto: dpa

Düsseldorf. „Du kriegst jetzt die Kurve“, waren die letzten Worte, die Jugendrichter Thomas Menke dem 15 Jahre alten Kevin mit auf den Weg gab. Für den Schüler ist es die allerletzte Chance, einer langjährigen Haftstrafe zu entgehen, zumal mehrere Verfahren noch laufen. Nur wenn Kevin sich in einer Jugendeinrichtung bei Münster von seiner besten Seite zeigt, wird die Haftstrafe von einem Jahr zur Bewährung ausgesetzt.

Außerdem erwartet der Jugendrichter, dass sich Kevin um seine privaten Dinge kümmert: Er wird nämlich gerade Vater, seine 13-jährige Ex-Freundin ist schwanger. Es war eine ganze Liste von Straftaten, für die sich der 15-Jährige zu verantworten hatte. Um einen „Kick“ zu bekommen, hatte der Jugendliche in Benrath einen Radlader angezündet. Das Fahrzeug erlitt einen Totalschaden.

In Benrath hatte der Schüler außerdem zwei Polizistinnen angegriffen und verletzt. Eine hatte ihm helfen wollen, als Kevin in eine Scheibe getreten und dabei erheblich verletzt hatte. Die hatte er von hinten umgestoßen. Wenig später im Krankenhaus würgte er eine andere Beamtin und riss ihr Haare aus. Außerdem hatte Kevin einen Abenteuerspielplatz verwüstet und war an Einbrüchen beteiligt. So trat er die Tür einer Trinkhaller an der Planetenstraße ein. Sachschaden: Fast 800 Euro. Zudem stehen noch Verfahren aus, unter anderem wegen Diebstahls und Körperverletzung.

In Wuppertal wird gegen ihn außerdem wegen Vergewaltigung ermittelt. Vor Gericht räumte Kevin fast alle Vorwürfe ein und entschuldigte sich bei den Polizistinnen. Er befindet sich in einer geschlossenen Jugendeinrichtung, das Jugendamt hat die Vormundschaft übernommen.

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