Regionalplan Die Äcker am Schloss Kalkum in Düsseldorf bleiben unbebaut

Düsseldorf · Planungsschuss des Regionalbeirates hat gegen Wohnbebauung entschieden. Jedoch: Nördlich der Kalkumer Schlossallee könnten in Zukunft neue Wohngebiete entstehen.

 Mit einer Menschenkette rund um den Acker am Schloss Kalkum protestierten mehrere hundert Bürger gegen die geplante Bebauung. Jetzt wurde das Gelände aus dem Entwurf für den Regionalplan genommen.

Mit einer Menschenkette rund um den Acker am Schloss Kalkum protestierten mehrere hundert Bürger gegen die geplante Bebauung. Jetzt wurde das Gelände aus dem Entwurf für den Regionalplan genommen.

Foto: Nicole Gehring/Nicole Gehring

Im März hatte Projektentwickler Peter Thunnissen das Schloss Kalkum vom Land Nordrhein-Westfalen gekauft. Sein Plan: Er wollte einen Teil der rund 20 Millionen Euro für die Sanierung des Schlosses finanzieren, indem er die Ackerflächen rund um das Baudenkmal bebaut. Dagegen hatte es erhebliche Proteste gegeben. Mehrere hundert Bürger hatten im Sommer sogar eine Menschenkette um einen Acker gebildet. Nun hatte der Protest Erfolg. Am Montag beschloss der Planungsausschuss des Regionalbeirates, dass die beiden Grundstücke nicht mehr als „Allgemeiner Siedlungsbereich“ in den Regionalplan aufgenommen werden sollen. Das gilt allerdings nicht für den Bereich nördlich der Kalkumer Schlossallee. Dort könnten in Zukunft großflächige Wohngebiete ausgewiesen werden.

Nachdem die Pläne bekannt wurden, hatte sich sehr schnell eine Initiative „Bürger gegen die Bebauung der Kalkumer Äcker“ gebildet. Auch dass Peter Thunnissen sich persönlich den Kritikern stellte und seine Ideen für eine Musikakademie präsentierte, konnte die Anwohner nicht überzeugen. „Wir sind sehr zufrieden“, freute sich Wolfgang Greb, Sprecher der Bürgerinitiative, „wir können jetzt davon ausgehen, dass die Äcker rund um das Kalkumer Schloss nie mehr bebaut werden.“

Das gilt allerdings nicht für die landwirtschaftlich genutzten Flächen auf der anderen Seite der Kalkumer Schlossallee. Die sind im Regionalplan weiterhin als mögliches Bauland erhalten. Ein Teil davon, in unmittelbarer Nachbarschaft des Theodor-Fliedner-Gymnasiums, wird bereits entwickelt. Dort soll eine Gesamtschule errichtet werden, möglicherweise auch ein Altenheim. Greb befürchtet, dass langfristig auch das gesamte Gelände bis zum Gerichtsschreiberweg als Bauland ausgewiesen werden könnte.

Unklar ist, wie es nach der Entscheidung mit dem Kalkumer Schloss weiter geht und ob der Investor eine alternative Lösung ohne Nutzung der Ackerflächen parat hat. Mit Befremden haben Mitglieder der Bürgerinitiative zur Kenntnis genommen, dass die Sanierungsarbeiten an dem Schloss eingestellt und alle Gerüste abgebaut wurden.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der bisher zuständig war, wird seine Arbeiten wohl auch nicht wieder aufnehmen. „Mit dem Verkauf des Schlosses geht auch die Verantwortung für den Erhalt des Denkmals an den neuen Eigentümer über. Der BLB NRW übergibt die Liegenschaft in dem vertraglich vereinbarten Zustand“, erklärte BLB-Sprecher Tim Irion, „alle Instandsetzungsarbeiten wurden soweit ausgeführt, dass der Substanzerhalt des Gebäudes sichergestellt ist.“ Investor Peter Thunnissen war am Dienstag nicht zu erreichen.

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