Müllentsorgung Die Abfalltrennung in Zeiten von Corona

Düsseldorf · Krisenstab stimmt Wiederaufnahme der mobilen Schadstoffsammlung zu. Recyclinghöfe: Alte Regeln gelten.

 Der Recyclinghof Flingern bleibt geöffnet. Man muss aber mit langen Schlangen rechnen.

Der Recyclinghof Flingern bleibt geöffnet. Man muss aber mit langen Schlangen rechnen.

Foto: Lammert/Ingo Lammert

Muss die Müllentsorgung in der Corona-Phase angepasst oder verändert werden? Dies jedenfalls hatte die CDU vorgeschlagen. Da sich bei geschlossenen Restaurants und Einzelhandel das Leben in den privaten Haushalten abspiele, hatte CDU-Ratsherr Stefan Wiedon „zusätzliche Tonnenleerungen“ gefordert oder auch die Bereitstellung von Restmüllsäcken für Haushalte. Zudem hatte seine Partei vorgeschlagen, wieder alle Recyclinghöfe in Düsseldorf zu öffnen und gar die Besuchszeiten auszuweiten. Das Umweltamt der Stadt erteilt diesem Ansinnen nun eine klare Absage, bietet aber andere Lösungen an.

So bleibe weiterhin nur der zurzeit stark frequentierte Recyclinghof Flingern geöffnet, wo die Düsseldorfer Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Zur Begründung heißt es seitens der Stadt: „Zum Schutz der Gesundheit von Bürgern und Mitarbeitern hat die Minimierung zwischenmenschlicher Kontakte Vorrang vor dem Wunsch, Abfälle bequem abgeben zu können.“

Der Zugang zum Recyclinghof Flingern wurde daher nach Abstimmung im städtischen Corona-Krisenstab auf jeweils acht Anlieferer beschränkt. Für die deutlich beengteren Recyclinghöfe Garath und Lohausen sei laut Umweltamt eine derartige Regelung nicht möglich, die beiden Höfe müssen daher leider bis auf weiteres geschlossen bleiben.

Die Stadt verweist allerdings darauf, dass die Awista seit Ostersamstag (wie berichtet) die mobile Schadstoffsammlung wieder aufnehmen durfte. Nach den Osterferien, ab Montag, 20. April, fährt die Awista wieder ein Mal im Monat mit dem Schadstoffmobil in die Stadtteile. Beginnend mit Lichtenbroich, Rath, Wersten und Eller. Die Termine und Zeiten erfährt man im Abfallkalender 2020, der zum Jahreswechsel an alle Haushalte verteilt wurde oder den Online-Seiten der Awista. Ob Akkus, Farbreste oder Spraydosen, dies alles kann man persönlich am Schadstoffmobil abgeben.

Aufgenommen hat die Awista ebenfalls seit dem 4. April wieder die regelmäßigen Grünschnitt-Sammlungen an den Samstagen in Gerresheim und Oberkassel. Auch die Kompostierungsanlage in Hamm ist montags bis freitags (7 bis 17 Uhr) und samstags (9 bis 14 Uhr) geöffnet. Am kommenden Samstag, 18. April, von 10 bis 14 Uhr nimmt die Awista zudem auf den Schützenplätzen in Rath (Rather Broich) und Angermund (Freiheitshagen) Grünschnitt aus den Privatgärten kostenlos an.

Abgelehnt wird vom zuständigen Umweltamt eine von der CDU geforderte zusätzliche Tonnenleerung (Gelbe, Blaue, Restmülltonnen). Die Awista stelle „aktuell keinen über das normale Maß hinaus gehenden Restmüll-Überhang fest“, teilt die Stadt mit. Dies bestätigt auch ein Awista-Sprecher gegenüber der WZ: „Das Problem gibt es nicht.“ Zusätzliche Leerungen seien unrealistisch, alle Mitarbeiter der Awista seien im Einsatz und alle Touren würden komplett laufen, nur Verwaltungsmitarbeiter befänden sich bei dem Entsorgungsunternehmen aktuell im Home-Office.

Die Stadt bestätigt, dass an den Altkleidercontainern zurzeit ein höherer Anfall von Altkleidern beobachtet werde. Scheinbar würden viele Düsseldorfer diese Wochen nutzen, um ihre Kleiderschränke zu sortieren. Die Awista leere deshalb derzeit die Altkleidercontainer nun in höherer Frequenz.

Wenn in der aktuellen Situation das Restmüllbehältervolumen knapp werde, können vom Grundstückseigentümer schnell weitere oder größere Behälter bestellt werden. Das sei über die Homepage der AWISTA GmbH (https://www.awista.de/privathaushalte/behaelterkonfigurator/) möglich oder alternativ telefonisch unter der 0211-83099099 (7 -16 Uhr). Das könne, so die Mitteilung der Stadt, für Haushalte notwendig werden, die wegen Nachweis oder Verdacht auf eine Covid-19-Infektion unter Quarantäne gestellt werden mussten. Aus hygienischen Gründen gelte dann die Empfehlung des Umweltbundesamtes, alle Abfälle (Verpackungen, Biomüll und Papier) in der grauen Tonnen (Restmüll) in reißfesten Abfallsäcken zu entsorgen.

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