Diana: Der Renntag mit Hutfaktor

Der Preis der Diana auf dem Grafenberg ist auch ein Stelldichein der Stadtgesellschaft.

Düsseldorf. Ein Hut kann auch ein politisches Statement sein. Bürgermeisterin Gudrun Hock etwa gerät am Sonntag ins Schwärmen, als es im Vip-Zelt auf der Rennbahn um ihren Kopfschmuck geht.

"Modisten gibt es kaum noch. Dabei ist Hutmacher ein wunderbarer Beruf. Ich freue mich, dass die Menschen wieder mehr Hüte tragen." Die frankophile SPD-Frau hat ihr XXL-Modell in Honfleur gekauft, in der Nähe von Deauville, das auch über eine berühmte Rennbahn verfügt.

Christine Uecker dagegen ist in der Carlstadt fündig gefunden. Die Frau des Nagelkünstlers trägt ein grünes Geränk, dessen hauchzarte Einsprengsel wie feine Kresse-Blätter wirken. Sie wollte es grün und frisch und hat die Modistin gebeten, "den schwarzen Tüll, der ursprünglich auf dem Hut war, zu entfernen".

Das Schöne beim Henkel-Renntag ist, dass es kein Modediktat gibt. Die ebenfalls gut behütete Maklerin Renate Kölbel wirft einem Gegenüber ein angedeutetes Bussi-Bussi zu, denn Küssen ist mit ihrem Hut unvereinbar. "Ist doch wunderbar, einmal im Jahr verkleiden", sagt sie und spricht mit dieser Lockerheit auch Frauen wie der künftigen Henkel-Lenkerin Simone Bagel-Trah und Bürgermeisterin Marie-Agens Strack-Zimmermann aus dem Herzen, die aufs Hütchenspiel verzichtet haben.

Der Promifaktor ist begrenzt. Esther Schweins ist da. Sie macht für Henkel Werbung - wie Veronica Ferres, die wegen Dreharbeiten verhindert ist. Dafür marschiert die Stadtspitze beinahe geschlossen unter Führung von OB Dirk Elbers auf. Er ist als Freund der Rennbahn bekannt und am Sonntag sogar "Ehren-Schirmherr", wobei er selbst nicht weiß, warum der Titel Schirmherr allein nicht schon ehrenvoll genug ist.

Stadtdirektor Helmut Rattenhuber ist gekommen, ebenso Chefs städtischer Töchter: Wolfgang Dornscheidt (Messe), Markus F. Schmidt (Stadtwerke), Christoph Blume (Flughafen) und Peter Fröhlich (Sparkasse), der froh ist, dass er beim Urlaub in den Schweizer Bergen die Briefe seines Vorgängers Heinz-Martin Humme an Hille Erwin nur als schwaches Echo wahrnahm. Sein Erholungsfaktor also: groß.

Ganz entspannt auch Robert Hartmann (Malkasten) sowie Petra Wenzel und Werner Lippert vom NRW-Forum: Ihre Schau "Catwalks" läuft spitze.

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