Derby: Kastanie offen, Hauptbahnhof dicht

Fankneipe öffnet aber nur den Außenbereich. Kölner Fans will die Polizei schon früh abfangen.

Düsseldorf. Das rheinische Derby ist längst in vollem Gange. Ein Youtube-Video zeigt Kölner Fans, wie sie Regiozüge in die Landeshauptstadt mit „Feiglinge“ und „Opfer“ besprühen — wobei das F jeweils das F95-Logo ist. Ein aufgespießter Schweinekopf am Stresemannplatz mit Fortuna-Grabstein sorgte hier für Aufregung, im Gegenzug wurden laut Kölnischer Rundschau jetzt fünf gehäutete Ziegenbock-Köpfe in der Nähe des Kölner Stadions gefunden. Zudem plakatieren Düsseldorfer Fans die Stadt mit Slogans wie „Randale gegen Köln“. Jeweils versehen mit dem Aufruf, sich am Sonntagvormittag an der „Kastanie“ in Stockum zu treffen.

Gerüchte, dass die Fankneipe an der Kaiserswerther Straße aus Sicherheitsgründen morgen geschlossen bleiben könnte, dementiert Mitarbeiterin Christina ten Hompel. Schon um 8 Uhr stehen sie und ihre Kollegen parat — allerdings nur im Außenbereich, mit Toilettenwagen und Füchschen vom Fass. „Drinnen machen wir lieber zu. Wir wissen ja nicht, was passiert.“ Ein bisschen Sorgen um mögliche Auseinandersetzungen hat man dann doch.

Aber Polizeisprecher Markus Niesczery beruhigt: „Das ist ein Treffpunkt zu jedem Heimspiel. Und so lange dort nur Fortunen sind, ist es für uns kein Einsatzschwerpunkt.“ Natürlich wüssten auch Anhänger der Gäste, dass an dem Lokal jede Menge Düsseldorfer Fans zu finden seien — aber umso unwahrscheinlicher sei, dass sie dort die Konfrontation suchen könnten. Auch auf geplante Prügeleien anderswo gebe es nach wie vor keine Hinweise.

Der Einsatzleiter der Polizei, Georg Schulz, war noch am Donnerstag zu letzten Gesprächen mit den Fanbetreuern in Köln. „Es war ein sehr gutes Gespräch“, sagt Niesczery. Die Polizei habe nochmals darauf gedrungen, dass die Gästefans direkt aus Köln mit den Entlastungszügen anreisen sollten.

Die fahren laut Armin Roggon von der zuständigen Bundespolizeiinspektion am Düsseldorfer Hauptbahnhof direkt zum Fernbahnhof am Flughafen — man sei auch in Köln im Einsatz, um sicherzustellen, dass die Fans auch in diese Züge stiegen. Am Airportbahnhof stünden dann Shuttlebusse zur Arena bereit.

Warnende Worte hat er für jene Fans aus der Nachbarstadt, die partout über den Hauptbahnhof anreisen wollen. „Im Bahnhof wird es eine strikte Fantrennung geben. Wir sind mit massiven Kräften da.“ Auch von dort sollen die FC-Anhänger mit Bussen zum Gästeblock im Stadion gebracht werden. Wie die WZ berichtete, hat die Bundespolizei im Vorfeld bereits ein Glasverbot für alle Züge Richtung Arena verhängt.

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