Der Weg zum eigenen Bienenvolk — eine Anleitung

Warum nicht Bienen züchten? Immer mehr Menschen stellen sich diese Frage — auch in Düsseldorf. Auf was es dabei zu achten gilt.

Der Weg zum eigenen Bienenvolk — eine Anleitung
Foto: dpa

Düsseldorf. Bienen zu halten, ist „in“. Firmen, Hotels, Ministerien, aber auch Einzelpersonen fragen vermehrt bei den Imkervereinen an, ob sie nicht auf ihrem Gelände tätig werden wollen - oder ihr Wissen weitergeben können. Doch um Völker zu halten, später eigenen Honig zu ernten, braucht es einiges an Kenntnissen und Praxiserfahrung — und ein geeignetes Grundstück.

Wo ist es erlaubt, Bienen zu halten? Grundsätzlich überall, erklärt beispielsweise Arag-Rechtsexperte Tobias Klingelhöfer. Es gibt mittlerweile Boxen, die man auch bei wenig Platz aufstellen kann. Einige Vereine hingegen raten vom eigenen kleinen Garten oder Balkon ab. Bienenstöcke stehen vor allem dort, wo sie Nachbarn in der Regel nicht stören, in Kleingartenanlagen, auf größeren verwilderten Grundstücken, an Ecken in Parks. Ist man nur Mieter der Flächen, muss der Eigentümer zustimmen. Anwohner müssen die Bienenzucht dann bis zu einem tolerierbaren Maß hinnehmen. In Kleingartenanlagen kommt es auf die Satzung an, ob in welchem Umfang Bienen erlaubt sind. In der Regel sind die Völker dort jedoch ausdrücklich erwünscht, um die Pflanzen zu bestäuben.

Wo bekommt man Bienenvölker? Völker werden von den Imkern selbst gezüchtet, entweder, um die eigene Imkerei zu vergrößern oder um es an andere weiterzugeben. Ein neues Volk kann dabei einen Wert von 120 Euro haben. Die Vereine geben Tipps, wie ein geeignetes Grundstück aussieht. Es sollte auf jeden Fall das ganze Jahr über und zu jeder Tageszeit für den Imker frei zugänglich sein. Dies gilt es vor allem bei Firmen zu beachten. Es ist aber auch möglich, zunächst einem erfahrenen Imker über die Schulter zu schauen.

Wo kann das nötige Wissen erworben werden? Einige Vereine bieten Kurse an, die sich über ein ganzes Bienenjahr erstrecken. Der Bienenzuchtverein Düsseldorf bietet beispielsweise kostenlose Kurse, auch der Verein Apidea Mellifica kümmert sich intensiv um Nachwuchs. Künftige Hobbyimker lernen Hintergrundwissen über das Leben der Biene und ihre Aufgabe in der Natur. Eine große Rolle spielt die Praxis — beispielsweise wie mit dem Befall eines Volkes mit der immer stärker verbreiteten Varroamilbe umzugehen ist.

Wie aufwendig ist die Imkerei? Das kommt auf die Anzahl der Völker an. Imker empfehlen, je nach Jahreszeit im Schnitt mindestens einmal die Woche zu den Stöcken zu gehen. Dabei fallen Arbeiten an wie Hygiene, Füttern, die Tiere auf Krankheiten überprüfen und sie behandeln; dazu zählt aber auch zu unterbinden, dass sich neue Völker bilden — es sei denn, genau dies ist gewünscht. Dann geht es um genau das: einen neuen Schwarm gezielt umsiedeln.

Wo bekomme ich nähere Infos? Wer im Internet nach Imkern in Düsseldorf sucht, findet gleich mehrere Adressen, Hinweise auf Kurse, Vorträge, Treffen und Adressen zum Honigverkauf. Hier einige Verbände, in denen sie organisiert sind:

Kreisimkerverband:

kiv-duesseldorf.de

Bienenzuchtverein Düsseldorf:

bienenzuchtverein-duesseldorf.de

Apidea Mellifica:

imkerverein-duesseldorf.de

Bienenzuchtverein Unterrath:

imkerverein-unterrath.de

Bienenfreunde Gerresheim:

bienenfreunde-gerresheim.de

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